Zweites HTV an ISS angekoppelt

Das japanische Versorgungsraumschiff HTV 2 mit dem Namen „KOUNOTORI“ startete am 22. Januar vom japanischen Weltraumbahnhof, dem Tanegashima Space Center, zur Internationalen Raumstation. Nach fünf Tagen Anflug mit mehreren Bahnmanövern erreichte HTV 2 heute Mittag die ISS und wurde mit dem Stationsarm angekoppelt.

Ein Beitrag von Ralf Möllenbeck. Quelle: NASA, Raumfahrer.net, JAXA, SFN. Vertont von Peter Rittinger.

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HTV 2 wird angekoppelt
(Bild: NASA-TV)

Das von der japanischen Raumfahrtagentur JAXA für umgerechnet 700 Millionen US-Dollar entwickelte Raumfahrzeug führte in den fünf Anflugtagen mehrere Bahnanpassungsmanöver durch. Das HTV näherte sich damit nach und nach von hinten/unten der ISS an, verweilte fünf Kilometer hinter der Station, um dann die Endannäherung zu starten. Diese brachte das zehn Meter lange und vier Meter im Durchmesser große Transportraumschiff ca. zehn Meter unterhalb des US-basierten Teils der ISS. Den Endanflug verfolgte der europäische Astronaut Paolo Nespoli in Cupola, um bei Unregelmäßigkeiten, welche das HTV nicht selbstständig korrigiert, manuell über eine Kontrollstation (Control Panel) eingreifen zu können. Catherine Coleman befand sich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in Cupola, um erste Einfang-Aktivitäten mit dem Stationsarm Canadarm2 zu beginnen.

Unterstützt von Paolo Nespoli konnte Catherine Coleman um 12:41 Uhr MEZ den Kontakt zwischen Canadarm2 und dem HTV 2 herstellen und das knapp 16 Tonnen schwere Transportraumschiff unterhalb des amerikanischen Standard-Verbindungsadapter, dem Common Berthing Mechanism (CBM), bewegen. Gemeinsam führten die beiden Mitglieder der Stammbesatzung 26 den Transporter an die ISS heran, die festen Verbindungen wurden mit dem Einschrauben der sechzehn CBM-Bolzen um 15:51 Uhr MEZ hergestellt. Wenig später konnte der Stationsarm vom HTV 2 gelöst und vorbereitend für die Entladearbeiten der externen Frachtpalette zu dieser bewegt werden. Heute Nacht aktivieren die Techniker der Bodenstation die Systeme im druck-beaufschlagten Frachtmodul, die ISS-Mannschaft wird morgen gegen 13:30 Uhr MEZ erstmals die Luken zum HTV 2 öffnen und die Nutzlast inspizieren.

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Resupply Racks im Frachtabteil
(Bild: JAXA)

Damit beginnen die Transferarbeiten der Fracht zur ISS. Das HTV, welches zum zweiten Mal eingesetzt wird, bringt knapp 5.300 Kilogramm Nutzlast zur Raumstation. Davon entfallen 4.000 Kilogramm auf den sogenannten Pressurized Logistics Carrier (PLC), also das durch die Besatzung zu entladende Frachtabteil. Das sind sechs Fracht-Racks (Resupply Racks = HRRs) für kleinere Versorgungsgüter, das japanische Experiment-Rack KOBAIRO und ein Mehrzweck-Nutzlast-Rack (Multi-purpose Small Payload Rack = MSPR) in dem verschiedene Experimente ausgeführt werden können. Die außenliegende Nutzlast von 1.300 Kilogramm Gewicht befindet sich einschließlich der Transportpalette (Unpressurized Logistics Carrier = ULC) im Vakuum. Darauf befestigt sind 930 kg Ersatzteile der NASA für die ISS. Diese Frachtpalette soll am 1. Februar durch den Stationsarm aus dem HTV gezogen und nach erfolgter Übergabe zum japanischen Roboterarm an der Kibo-Außenplattform temporär befestigt werden. Der Entladevorgang der Frachtpalette, unter Zuhilfenahme von Dextre, ist zwischen dem 2. und 4. Februar geplant.

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Die äußere Frachtpalette bei der Vorbereitung
(Bild: JAXA)

Die innenliegenden Frachtanteile nach ISS-Partnern, exklusive der beiden großen Racks, teilen sich wie folgt auf, 1.293 Kilogramm ist NASA-Fracht und 1.635 Kilogramm gehören zur JAXA. Insgesamt sind es 630 kg Mannschaftsfracht, 1.626 kg Forschungsausrüstung und Zubehör, 609 kg Stationsbauteile, 49 kg Computer und deren Zubehör und 14 kg Ausrüstung für Außeneinsätze. Auf der Frachtpalette, dem ULC, sind 902 kg amerikanische Ersatzteile befestigt, 24 kg Fracht entfällt auf die kanadische Raumfahrtorganisation CSA.

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