Zweiter Weltraumausstieg erfolgreich beendet

Die Missionsspezialisten Mike Good und Steve Bowen absolvierten in 7 Stunden und 25 Minuten den zweiten von insgesamt drei Außenbordeinsätzen und tauschten unter anderen mehrere Batteriemodule aus.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.

Die Astronauten des Space Shuttles Atlantis wurden um 08:20 Uhr MESZ mit dem Lied „Start Me Up“ von den Rolling Stones geweckt. Das Lied wurde Missionsspezialist Piers Sellers gewidmet.

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Arbeiten am OBSS
(Bild: NASA)

Good und Bowen begannen den zweiten Einsatz der Mission um 12:38 Uhr MESZ und waren damit bereits mehr als 25 Minuten vor ihren eigentlichen Zeitplan.

Für die erste Aufgabe des Tages trennten sich die beiden Astronauten. Bowen begab sich zum Orbiter Boom Sensor System, um dort das Sensor Paket 1 wieder betriebsbereit zu machen. Die Sensoren konnten während der Inspektion des Hitzeschildes am zweiten Flugtag nicht genutzt werden, da die Konfiguration der Kabel die Bewegungsfreiheit der Einheit einschränkte. Um dieses Problem zu lösen, entwickelten die Ingenieure am Boden einen Plan, der vorsah das Bowen die Kabel mit Kabelbindern aus dem Weg bringen sollte. Dies gelang Bowen auch ohne jegliche Probleme und nach einer vollständigen Funktionsprüfung, konnte die Bodenkontrolle vermelden, dass das Sensor Paket 1 wieder voll einsatzbereit ist.

Unterdessen widmete sich Mike Good der eigentlichen Hauptaufgabe des Tages und begab sich zu den Batteriemodulen am Integrated Cargo Carrier (ICC). Dort begann er die Befestigungsschrauben zu lösen, die die Module auf der Trägerplattform festhielten. Insgesamt sollten am heutigen Tag drei Module ausgetauscht werden. Allerdings erhoffte sich das Planungsteam am Boden, dass die Astronauten eventuell ein viertes Modul schaffen würden.

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Ein Batteriemodul in der Übersicht
(Bild: NASA)

Unterstützt wurden die Astronauten dabei von Tony Antonelli, der sie aus dem Inneren der Station als sogenannter Intravehicular Officer bei ihren Arbeiten begleitete. Zusätzlich bedienten Piers Seller und Garrett Reisman den Roboterarm der Raumstation.

Die Arbeiten an den Batterien verliefen sehr zügig und ohne größere Schwierigkeiten. Die alten Batterien nahmen dabei den Platz der neuen Batterien auf dem Nutzlastträger ein und werden mit der Atlantis zur Erde zurückkehren, wo sie von Experten analysiert werden, um so wertvolle Erkenntnisse zu gewinnen, wie sich die Batterien im Laufe ihrer Lebenszeit verändert haben.

Da die Astronauten etwa 30 Minuten vor ihrem Zeitplan lagen, wurden sie vom Boden aus gebeten, ein viertes Modul auszutauschen, um so mehr Planungsfreiheit für den letzten Einsatz der Mission zu bekommen. Ursprünglich sollten jeweils drei Module pro Einsatz ausgetauscht werden. Durch die gute Arbeit von Bowen und Good müssen nun nur noch zwei Module am Freitag gewechselt werden.

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Übergabe einer Batterie
(Bild: NASA)

Gegen Ende des Einsatzes widmeten sich die beiden Raumfahrer noch einmal der neuen Ersatzantenne am Z1-Segment der Raumstation, an der schon während des ersten Einsatzes gearbeitet wurde. Dort konnte der Antennenmast nicht vollständig an die Station angebracht werden, da eine kleine Lücke entstanden war und dazu geführt hat, dass sich die Antenne zu sehr bewegte. Dieses Problem konnten Bowen und Good allerdings schnell beheben und hinterließen die Antenne in betriebsbereiten Zustand.

Der Ausstieg endete um 19:47 Uhr MESZ und war der insgesamt fünfte für Steve Bowen, während Michael Good den dritten Außenbordeinsatz seiner Karriere absolvierte. Für Michael Good war es außerdem der erste Einsatz an der Internationalen Raumstation. Seine ersten beiden Ausstiege absolvierte er während der STS-125-Mission, um das Weltraumteleskop Hubble zu reparieren.

Die Besatzung soll um 07:50 Uhr MESZ geweckt werden und somit Flugtag sieben beginnen. Neben Transferarbeiten und ein wenig Freizeit werden die Luken zu dem neuen russischen Modul MRM 1 zum ersten Mal geöffnet.

Raumcon:

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