Am 1. Februar 2003 verunglückt nach erfolgreicher 16-tägiger Mission die amerikanische Raumfähre Columbia und mit ihr die sieben Besatzungsmitglieder. Dieses Ereignis wurde weltweit mit größter Bestürzung aufgenommen und wird zweifellos große Auswirkungen auf die amerikanische und internationale Raumfahrt haben. Die Redaktion von „Raumfahrer Net“ trauert um die Besatzung der Columbia und ist in Gedanken bei ihren Angehörigen.
Ein Beitrag von Karl Urban.
Unfälle wie der von STS-107 gehören in der heutigen Raumfahrt, die noch immer die größte technische Herausforderung unserer Zeit bildet, vielleicht zum Geschäft. Dies ist kein Grund, sich vom bemannten Raumflug abzuwenden, sondern im gleichzeitigen Gedenken der Opfer nach vorn zu blicken. Die Raumfahrt bildet ein großes Entwicklungsgebiet hochinnovativer Technologien zum Nutzen der Erdbevölkerung und zum Antrieb der Wirtschaft. Sie ist darüber hinaus auch angetreten, eine der letzten Grenzen, die uns Menschen nach Jahrhunderten voller Entdeckungen und Eroberungen noch geblieben ist, in Angriff zu nehmen: Wie jede Grenzüberschreitung eine Herausforderung an Intellekt und Phantasie für alle, die sich auf dieses Abenteuer einlassen – so auch die Raumfahrt. Wir müssen aus dem Columbia-Unglück lernen wie wir aus der Katastrophe mit Apollo 1 (1967) und der mit der Raumfähre Challenger (1986) gelernt haben.
Die Columbia gibt es nicht mehr und nach der Aufklärung der Ereignisse während des Fluges werden zweifellos Konsequenzen gezogen, die die bemannte Raumfahrt erneut sicherer machen und vielleicht auch einen Weg zu einem Space Shuttle-Nachfolger liefern werden. Rick Husband, William McCool, Kalpana Chawla, Laurel Clark, David Brown, Michael Anderson und Ilan Ramon setzten ihr Leben in einem unerschöpflichen Glauben an den wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt der Menschheit aufs Spiel. Wir dürfen sie jetzt nicht enttäuschen.
Die Redaktion von Raumfahrer Net