Yutu 2 gelangte am 3. Januar 2019 an Bord des Landers Chang’e 4 auf den Mond. Noch am Tag der Landung rollte das Gefährt auf die Mondoberfläche und führte erste Aktionen aus.
Ein Beitrag von Axel Nantes; Quelle: CGTN, CNSA.
Rund sieben Stunden nach dem Aufsetzten im Krater Von Kármán auf der südlichen Hemisphäre des Mondes im Aitken-Becken war es soweit: Yutu 2 rollte von der Transportplattform auf dem Lander herunter, nachdem sich eine passende Rampe entfaltet hatte, die bis auf die Oberfläche reichte.
Das Kommando zum Absetzten von Yutu 2 war aus einem Flugkontrollzentrum in Peking über den Relaissatelliten Queqiao am 3. Januar 2019 gegen 15:07 Uhr Pekinger Zeit an den Lander übermittelt worden. Anschließend wurden mechanische Verriegelungen zwischen Lander und Rover getrennt, und der Rover entfaltete seine Solarzellenausleger und seinen Mast. Auf der entfalteten Rampe rollt Yutu 2 los in Richtung Mondoberfläche. Gegen 22:22 Uhr Pekinger Zeit (14:22 Uhr UTC) war es geschafft: Yutu 2 stand mit seinen Rändern auf der Oberfläche des Mondes.
Die erste Aufgabe des Rovers wird es dann sein, ein Bild vom Lander anzufertigen, bevor er mit der Erkundung der Umgebung im Von Kármán-Kraters – Durchmesser 186 Kilometer – beginnt. Zur Erfüllung seiner ersten Aufgaben hat der Rover Zeit bis zum 12. Januar 2019. Anschließend beginnt eine rund 14 Tage dauernde Phase der Mondnacht, während der der Rover laut Plan nicht aktiv sein wird.
Messungen des Chang’e-4-Landers haben zwischenzeitlich im Sonnenlicht Maximaltemperaturen im Bereich von 107 Grad Celsius ermittelt. Während der Mondnacht erwartet man einen Temperaturabfall auf -180 Grad Celsius. Damit Ausrüstung und Instrumente des Rovers während der Mondnacht keinen Schaden nehmen, willl man Yutu 2 rechtzeitig in einen Schlafmodus versetzten, beim dem seine beiden Solarzellenausleger auf seinem Rücken eingefaltet sind.
Auch aktuell ist Pause. Den hohen Mittagstemperaturen ist es geschuldet, dass Yutu 2 in eine Art Mittagsschlaf versetzt wurde. Ab 10. Janur 2019 soll der Rover dann neue Aktivitäten angehen.
Erkenntnisse aus dem Betrieb des Vorgängers von Yutu 2 flossen in die Entwicklung des neuen Rovers ein. Erfahrungen, die mit Yutu unter den extremen Bedingungen auf dem Mond mit seinen heftigen Temperaturunterschieden und spezifischen Oberflächeneingenschaften gemacht wurden, halfen bei der Entwicklung verbesserter Materialien und angepasster Technik für den neuen Rover, berichtet Jia Yang, stellvertretender Leiter der Roverentwicklung, dem chinesischen Staatsfernsehen.
Die Auslegungsbetriebsdauer von Yutu 2 beträgt drei Monate. Techniker und Wissenschaftler aus China – und wohl auf der ganzen Welt – hoffen jedoch, dass dem neuen Rover eine deutlich länger aktive Einsatzzeit beschieden sein wird.
Der Name Yutu 2 wurde nach einer öffentlichen Ausschreibung festgelegt. Die nationale chinesische Raumfahrtagentur (China National Space Administration, CNSA) teilte mit, zwischen dem 15. August 2018 und dem 5. September 2018 seien 42.945 Vorschläge für einen Namen für den neuen Rover eingegangen. Dabei seien 3.192 Namen von mindestens zwei Einreichern vorgeschlagen worden.
In einer zweiten Auswahlrunde konkurrierte die Bezeichnung Yutu 2 mit neun anderen. Unter letzeren waren beispielsweise „Tansuo“ (Erkundung), „Guangming“ (Licht), und „Jintu“ (Goldener hase). Durchgesetzt hat sich schließlich Yutu 2 – „Jadehase Nr. 2“.
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