Der Kommunikationssatellit YahSat 1B ist nach seinem Start heute Nacht mittlerweile im Geotransferorbit angekommen und von der Oberstufe abgetrennt. Den Zielorbit, die Geostationäre Bahn, ca. 35.780 km über dem Erdäquator, soll er mit eigenem Triebwerk erreichen.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Skyrocket, Raumcon.
Der Start mit einer Proton-M-Trägerrakete erfolgte vom Kosmodrom Baikonur heute Nacht gegen 0.18 Uhr MESZ. Nach etwa 9 Minuten hatten die 3 Stufen der Proton ihre Arbeit erfolgreich absolviert. Im Verlaufe von 5 Antriebsphasen der Bris-M-Oberstufe innerhalb von reichlich 9 Stunden wurde der zunächst niedrige Erdorbit in einen Transferorbit angehoben. Die Bahn verläuft nun zwischen etwa 3.890 und 35.755 Kilometern Höhe bei einer Bahnneigung von 23,7 Grad gegen den Äquator.
YahSat 1B gehört der Al Yah Satellitenkommunikationsgesellschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Diese hatte 2007 bei einem internationalen Konsortium zwei Satelliten sowie das zugehörige Bodensegment bestellt. YahSat 1A wurde im April 2011 gestartet, sein „Zwilling“ rund 1 Jahr später. Die Konstruktion beruht auf dem Eurostar-3000-Bus von EADS Astrium. Der Satellit hat eine Anfangsmasse von ca. 6.100 kg und soll 15 Jahre in Funktion bleiben. Zur Steuerung verfügt YahSat über elektrische Triebwerke. Rund 15 kW Leistung liefern zwei Solarzellenpaneele.
YahSat 1B ist mit mehreren Transpondern ausgestattet. Damit soll er neben Fernsehprogrammen auch Datendienste bereitstellen. Diese sollen sowohl von staatlichen als auch privaten Organisationen genutzt werden können.
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