„Wünsch dir was“ am Sternenhimmel

In den kommenden Nächten wird der jährlich wiederkehrende Perseiden-Meteorschauer wieder für ein schönes Schauspiel sorgen.

Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: Comets & Meteor Showers Web Site.

Ausschnitt des nördlichen Sternenhimmels am 12./13. August gegen 02:00 Uhr mit dem eingezeichneten Radianten des Perseiden-Meteorschauers. Die dünne rote Linie am unteren Bildrand stellt den Horizont dar.
(Grafik: Gary W. Kronks Comets & Meteor Showers Web Site)

Jedes Jahr im August durchläuft die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne den Staubschleier des Kometen 109P/Swift-Tuttle. Immer dann, wenn einzelne Partikel dieses Kometenschweifs in der Größe eines Sandkorns in die Erdatmosphäre eintauchen, kommt es zu einer Sternschnuppe. Vor allem der enormen Geschwindigkeit von knapp 60 km/Sek., mit der die Partikel auf die Erdatmosphäre auftreffen, sind die im Vergleich zur Partikelgröße enormen Leuchtmengen geschuldet: Durch die kinetische Energie werden Luftmoleküle in der unmittelbaren Umgebung des Mikrometeors zum Leuchten angeregt, was auf der Erde dann als leuchtender Schweif des Meteors für kurze Zeit zu sehen ist.
Das Maximum des Meteorschauers wird in den Nächten zum 11. und 12. August erreicht werden, dann sind in der Spitze bis zu 80 Meteore pro Stunde zu beobachten. Noch gut eine Woche lang werden Beobachter des Nachts mit einer erhöhten Anzahl an Sternschnuppen für ihre Mühe entschädigt werden, wobei die zweite Nachthälfte für die Beobachtung am besten geeignet ist. Der Ausstrahlungspunkt (Radiant) des Meteorschauers liegt im Sternbild Perseus, d.h. die Meteore kommen scheinbar aus diesem Sternbild – was dadurch auch zum Namenspatron dieses Meteorschauers wurde (diese Beziehung gilt übrigens auch für alle anderen Meteorschauer). Die Beobachtung gelingt am besten, indem man sich mit den Füßen Richtung Süden auf die Erde legt und einfach geradeaus nach oben schaut – wenn der Himmel es hergibt.

Der Komet 109P/Swift-Tuttle hat auf seiner stark elliptischen Umlaufbahn zuletzt am 12. Dezember 1992 den sonnennächsten Punkt erreicht und entfernt sich zurzeit wieder von unserem Zentralgestirn. Erst in über einhundert Jahren, am 12. Juli 2126, wird er der Sonne wieder so nah wie vor zehn Jahren sein. Die erste dokumentierte Sichtung dieses Kometen erfolgte übrigens schon im Jahr 69 v.Chr. durch chinesische Astronomen, und das Auftreten des Perseiden-Meteorschauers wurde erstmalig im Jahr 36 n.Chr. schriftlich festgehalten.

Ausführliche Informationen über diesen und andere Meteorschauer finden sich im Internet auf der Internet-Site Comets & Meteor Showers (englisch).

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