Wie sich „Supererden“ möglicherweise formen

Astronomen haben mit Hilfe neuer Forschungsmethoden eine neue mögliche Erklärung für die Entstehung von „Supererden“ aufgestellt. Diese steht in enger Verbindung mit den Roten Zwergsternen.

Ein Beitrag von Felix Herrmann. Quelle: Carnegie News Release.

Eine neue Erklärung für die Formung der sogenannten „Supererden“ besagt, das diese wahrscheinlich häufiger beim Umkreisen von Roten Zwergsternen – die häufigste Sternenart – gefunden werden als riesige Gasplaneten wie Jupiter und Saturn. Die Theorie, aufgestellt von Dr. Alan Boss von der Carnegie Institution, Abteilung Irdischer Magnetismus, beschreibt einen Mechanismus, wodurch UV-Strahlung von einem in der Nähe gelegenen massiven Stern die gasförmige Hülle eines Planeten zerstört und eine Supererde enthüllt. Die am 10. Juni 2006 im „Astrophysischen Journal“ veröffentlichte Arbeit erklärt die jüngste Entdeckung des Planeten mittels der „Mikrolinsenmethode“.
Supererden haben Massen, welche sich zwischen der Erd- und der Neptunmasse bewegen. Allerdings besitzen sie eine noch ungeklärte Zusammensetzung. „Von den 300 der Sonne am nächsten stehenden Sternen, sind mindestens 230 Rote Zwergsterne mit einer Masse von weniger als die Hälfte der Masse unserer Sonne“, erklärte Boss. „Weil die nahegelegenen Sterne die besten Orte sind, um nach anderen erdähnlichen Planeten zu suchen, ist es wichtig, Vorhersagen zu treffen, was für Typen von Planetarischen Systemen diese wahrscheinlich haben. Und das heißt, herauszufinden, wie sich die Planeten formen können.“

Carnegie Institution
Computersimulation einer Planetenformung
(Bild: Carnegie Institution)

Kürzlich wurde Beweismaterial für den Planeten mit der vielleicht kleinsten Masse präsentiert, der bei der Suche nach einem ähnlichen Stern wie die Sonne gefunden wurde. Die Suche wurde von einem internationalen Konsortium von Astronomen mittels der „Mikrolinsenmethode“ durchgeführt, wobei ein Stern im Vordergrund das Licht von einem viel weiter entfernten Stern verstärkt, indem er es in unsere Richtung krümmt. Dieser Effekt wurde schon von Einstein vorausgesagt. Zusätzlich wurde noch eine zweite Leuchtquelle beobachtet, übereinstimmend mit der Präsenz von einem Planeten mit der 5,5fachen Erdmasse, der den Vordergrundstern in derselben Distanz wie der Asteroidengürtel in unserem Sonnensystem umrundet. Während weitere Details des Vordergrundsterns ungeklärt sind, weiß man nur, dass es sich um einen Roten Zwergstern handelt. Beweise für die Existenz eines einen weiteren Roten Zwergstern umrundenden Planeten mit der 13fachen Erdmasse wurden später präsentiert.

Die Arbeitsgruppen die mit der „Mikrolinsenmethode“ arbeiten, interpretierten ihre Entdeckungen als Beweis dafür, dass Supererden sich mit demselben Prozess, der die Entstehung der Erde und der anderen Planten in unserem Sonnensystem zuließ, um Rote Zwergsterne sammeln können. Dieser Prozess ist so langsam, dass es unwahrscheinlich ist, dass dieser Prozess die Hauptrolle bei der Ausrichtung der riesigen Gasplaneten rund um die Roten Zwergsterne gespielt hat. Das ist so, da das Gas wahrscheinlich verschwindet, bevor die festen Körper groß genug sind, um irgendwelches Gas an sich zu binden.

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