Weltraumteleskop GALEX befindet sich im Standby-Modus

Die Mission des Weltraumteleskops Galaxy Evolution Explorer, kurz GALEX, neigt sich langsam aber sicher ihrem Ende zu. Am gestrigen Tag wurde GALEX in den Standby-Modus versetzt. Die komplette Außerbetriebnahme des Weltraumteleskops soll noch in diesem Jahr erfolgen.

Ein Beitrag von Ralph-Mirko Richter. Quelle: JPL, Wikipedia.

NASA, JPL-Caltech
Eine künstlerische Darstellung des Weltraumteleskops GALEX.
(Bild: NASA, JPL-Caltech)

Am gestrigen 7. Februar 2012 wurde das Weltraumteleskop GALEX wie vorgesehen in einen Standby-Modus versetzt. Diese Maßnahme ist ein erster kontrollierter Schritt für die demnächst anstehende vollständige Dekommissionierung des Weltraumteleskops, welche laut dem für die Kontrolle von GALEX zuständigen Jet Propulsion Laboratory (JPL) noch in diesem Jahr erfolgen wird.

GALEX wurde am 28. April 2003 mit einer Rakete vom Typ Pegasus XL gestartet und anschließend hauptsächlich zur Beobachtung von Galaxien im UV-Bereich des elektromagnetischen Spektrums eingesetzt. Nach dem Ablauf der Primärmission im Herbst 2007 wurde die Mission verlängert.

Mehrere zwischenzeitlich erfolgte Kurzschlüsse in der Elektronik des Weltraumteleskops führten jedoch schließlich zu einem irreparablen Ausfall eines Detektors, welcher für die UV-Beobachtungen benötigt wird. GALEX umkreist die Erde in einem Orbit mit einer Höhe von 695 Kilometern und einer Bahnneigung von 29 Grad.

Im Rahmen der GALEX-Mission wurden weite Teile des Universums mit einer großen Detailgenauigkeit im UV-Bereich abgebildet. Dies ermöglichte den an der Mission beteiligten Wissenschaftlern eine Katalogisierung von Galaxien, welche sich bis zu 10 Milliarden Lichtjahre von unserer Heimatgalaxie entfernt befinden.
Als bisherige wissenschaftliche Höhepunkte dieser erfolgreichen Mission können zum Beispiel die Entdeckung von relativ jungen Sternen in den Halos verhältnismäßig alter Galaxien verbucht werden. Aber auch die Entdeckung von „Teenager“-Galaxien mit einem anscheinend sehr jungen Alter sorgte innerhalb der Wissenschaftsgemeinde für Aufsehen. Diese Entdeckungen lieferten den Astrophysikern weitere Daten, welche in die aktuellen Modelle bezüglich der Entstehung und Entwicklung unseres Universums einfließen.

Ein spezieller wissenschaftlicher Höhepunkt der GALEX-Mission war die Entdeckung eines „Schweifs“, welcher dem Stern Mira im Sternbild Cetus (zu deutsch „Walfisch) folgt, und der über eine Ausdehnung von etwa 13 Lichtjahren verfügt. Zum Vergleich: Der dem Sonnensystem am nächsten gelegenen Stern ist etwa vier Lichtjahre von der Erde entfernt.

Ungeachtet des jetzt unmittelbar bevorstehenden Endes der Mission hoffen die Wissenschaftler, dass die bisher gesammelten GALEX-Daten auch weiterhin entscheidende Bausteine bei der Entschlüsselung der Rätsel der sogenannten Dunklen Materie oder bei der Charakterisierung von Schwarzen Löchern liefern werden.

NASA, JPL-Caltech
Im Jahr 2007 gelang mit dem GALEX-Weltraumteleskop die Entdeckung eines „Schweifs“, welcher dem Stern Mira im Sternbild Walfisch folgt. Dieser Schweif erstreckt sich über eine Distanz von 13 Lichtjahren.
(Bild: NASA, JPL-Caltech)

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