Weiterhin Probleme mit Sauerstoffgenerator

Nach drei Versuchen schaffte es die Crew der ISS am Freitag, den defekten Sauerstoffgenerator zu reparieren. Aber nach nur einer Stunde Betriebszeit versagte der Generator wieder.

Ein Beitrag von Andreas Tramposch. Quelle: NASA.

Der Sauerstoffgenerator russischer Herstellung ist die Hauptquelle für die Sauerstoffversorgung der Crew der Internationalen Raumstation ISS. Anfang dieser Woche fiel der Generator aufgrund einer verstopften Leitung aus. Nach drei Versuchen schaffte es die Crew der ISS am Freitag den defekten Sauerstoffgenerator zu reparieren. Der Kommandant Gennady Padalka reinigte das System und der Generator startete tatsächlich mit der Sauerstoffversorgung. Aber nach nur einer Stunde Betriebszeit versagte der Generator wieder. Die Verantwortlichen der Mission Control teilten der Crew der ISS mit, dass über das Wochenende weitere Reperaturversuche eingestellt werden. Diese gewonnene Zeit soll den Ingenieuren am Boden helfen, die genaue Problemursache zu analysieren und konkrete Lösungswege auszuarbeiten.

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Links posiert der Kommandant Gennady und rechts Mike Finck neben ihren Raumanzügen in der Internationalen Raumstation ISS . (Quelle: NASA )

In der Zwischenzeit wurde Stickstoff verwendet, um den gewünschten Kabinendruck wiederherzustellen. Seit dem Generatorausfall sank der Kabinendruck kontinuierlich ab. Die Raumfahrtbehörde gab aber ihre Zusicherung, dass sich die zweiköpfige Besatzung momentan nicht in unmittelbarer Gefahr befindet. Falls notwendig, könnten Padalka und sein Crewmitglied Mike Finck die Luftversorgung des russischen Versorgungsschiffes Progress anzapfen, dass letzten Monat mit frischem Treibstoff, Nahrung und Sauerstoff an die Raumstation andockte. Die Raumstation selbst hat eine Ersatzquelle für Sauerstoff. Bis zur planmäßigen Rückkehr der Crew in einem Monat sollen Padalka und Finck ausreichende Sauerstoffvorräte besitzen. Die Probleme mit dem russischen Sauerstoffgenerator sind aber keine Überraschung. In einem Statusbericht vom 9. August diesen Jahres stand: „Der Sauerstoffgenerator bleibt die Hauptquelle der Probleme“. Nur drei Tage später wurde der Generator als „wichtigster Problempunkt an Bord der ISS“ bezeichnet.

Auch wenn es momentan das Ziel ist, den russischen Sauerstoffgenerator wieder zum Laufen zu bringen, gibt es schon langfristige Lösungen. Die russische Raumfahrtbehörde hat drei komplett überarbeite Einheiten in Auftrag gegeben, die sich momentan in der Produktion befinden. Eine der großen Veränderungen ist, dass die neuen Einheiten anstatt des Flüssig-Gel Elektrolytsystems ein Feststoff-Polymer Elektrolytsystem besitzen werden. Die Auslieferung der ersten Einheit ist für April 2005 vorgesehen. Aber ob dieser Termin auch wirklich eingehalten werden kann, hängt nicht nur von den vielen Qualitätstests, sondern vielmehr von dem unterfinanzierten russischen Raumfahrtprogramm ab. Aus diesem Grund zieht auch die NASA die Produktion eines amerikanischen Sauerstoffgenerators in Betracht, der in vier Jahren verfügbar sein soll.

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