In Lindau am Bodensee trafen sich Anfang Mai 2018 etwa zwanzig Forum-Aktivisten zu einer Diskussion über den aktuellen Umgang und die Kultur im Forum Raumcon. Unter den Teilnehmern waren mehrere Moderatoren, außerdem Portalredakteure von Raumfahrer.net.
Quelle: Forum Raumfahrer.net, Raumcon-Treff 2018.
Ausgangspunkt der Diskussion bildete die Forum-Umfrage „raumfahrer.net 2018 – eine Umfrage zum Stand der Dinge“. Aber nicht nur die Reflexion von „innen“ war Thema. Auch die Wahrnehmung von „außen“ wurde diskutiert. Vieles machte dabei sehr nachdenklich.
Zugegeben: Die Kultur im Internet, wenn es sie überhaupt gibt, ist rauer und ruppiger geworden. Viele glauben, durch ihre anonyme Erscheinung im Netz, Sachen schreiben zu können, die man sich von Angesicht zu Angesicht niemals sagen würde. Auch wir spüren die Tendenzen zu Flamewars, Thread-Hijacking und Trolling. Meinungs- und Wissensaustausch mutiert da manchmal gar zur „Glaubensfrage“ und überzogener Selbstdarstellung. Und das gilt nicht nur für X-ige Themen.
Das ist aber nun mal der Lauf der Zeit, werden einige sagen. Und wer damit nicht klar kommt, der ist einfach für die heutige Mediengesellschaft zu alt oder zu uncool.
Aber wollen wir das wirklich? Wir haben vor 17 Jahren begonnen, eine Basis für den Wissensaustausch in Astronomie und Raumfahrt für Jedermann aufzubauen. Das derzeitig aktuelle Ergebnis liegt heute als Portal Raumfahrer.net und Forum Raumcon vor. Die Altersstruktur aktiver und passiver Forum-Nutzer reicht vom Schüler bis zum hohen Rentenalter.
Das ist ein sehr kostbares Gut, das wir uns nicht schleichend demontieren lassen werden.
Dabei sind wir gut aufgestellt. Unsere Netiquette und unsere Forenregeln sind für alle nachzulesen. Es empfiehlt sich, dort ab und zu einen Blick hinein zu werfen. Wir sind überzeugt, dass die ganz große Mehrheit der Nutzer sich damit identifiziert.
Wir haben ein hoch motiviertes Team von Moderatoren, die viel ehrenamtliche Zeit investieren, das Forum am Laufen zu halten. Auch das ist etwas, was Respekt fordert. Leider können sie nicht überall sein.
Fazit: Wir werden uns dem Mainstream, der eine Verrohung der Umgangsformen mit sich bringt, wo Netzfreiheit mit Anarchie verwechselt wird, wo themenbezogene Moderation mit Zensur gleich gestellt wird, entgegen stellen. Man wird es nicht gleich und sofort merken.
Aber das Problem ist auf dem Schirm.