Wasserträger vom Mars – Meteorit NWA 7034

Der bereits 2011 in der Sahara gefundene, etwa faustgroße Meteorit aus Basaltgestein lässt neue Schlüsse über die geologische Entwicklungsgeschichte des Mars zu. In dieser Woche wurden entsprechende Details bekanntgegeben.

Ein Beitrag von Michael Clormann. Quelle: NASA, ESA, astronews.com.

NASA
Der gefundene Meteorit – NWA 7034
(Bild: NASA)

Planetenforscher der NASA sowie verschiedener Partnerinstitute halten den Brocken aus Marsgestein für einen der aufschlussreichsten irdischen Funde von unserem Nachbarplaneten. Anders als bisher untersuchte Meteoriten, stammt der neueste Fund aus einer relativ frühen Periode der geologischen Entwicklung des Roten Planeten. Entstanden vor gut zwei Milliarden Jahren, stellt er ein Überbleibsel aus einer bisher nur wenig erforschten Zeit vulkanischer Aktivität dar.

Zusätzlich zu neuen Erkenntnissen über frühe Umformungsaktivitäten in der Marskruste, scheint der Meteorit eine weitere Überraschung bereitzuhalten: ungewöhnlich viel Wasser. Etwa 6.000 parts per million, also rund 0,6% seiner Masse, machen kleinste Wassereinschlüsse im umgebenden Gestein aus. Das ist, entsprechend den Vergleichen der Forscher, ein Vielfaches mehr als in jedem anderen bisher untersuchten Marsmaterial auf der Erde. Dieser Umstand könnte neue Ansatzpunkte für die wissenschaftliche Rekonstruktion vergangener Wasservorkommen auf dem vierten Planeten des Sonnensystems bieten.

NWA 7034 fügt sich somit als weiteres Teil in das Puzzle der Suche nach flüssigem Wasser auf dem Mars. Auch die aktiven Marsrover, etwa „Curiosity“, könnten dank der neuen Erkenntnisse, so die Hoffnung, zukünftig noch zielgerichteter für diesen Zweck eingesetzt werden.

Unter anderem der europäische Orbiter „Mars Express“ hatte in den letzten Jahren gefrorenes Wasser-Eis unter den Polregionen des Planeten nachgewiesen. Mit den hochauflösenden Kameras der Sonden „Mars Global Surveyor“ und „Mars Reconnaissance Orbiter“ gelang außerdem bereits eine vielversprechende Auswertung relativ junger Gletschertäler und Erosionsrinnen auf der Marsoberfläche. Ihre teilweise noch fortschreitende Umformung gilt mittlerweile als außerordentlich wahrscheinlicher Hinweis für die Existenz flüssigen Wassers. Als Salzlösung, oder aber unter einer „Schutzschicht“ aus gefrorenem Kohlenstoffdioxid, kann flüssiges Wasser, so die Annahme, kurzzeitig auf der Marsoberfläche existieren. Unter gewöhnlichen Umständen ist der Atmosphärendruck des Roten Planeten dafür zu gering, sodass Wasser schnell in den gasförmigen Aggregatzustand übergeht.

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