Wasserfund am Mond-Südpol bestätigt

In der aktuellen Ausgabe des Fachblatts Science präsentieren die an der LCROSS-Mission beteiligten Forscherteams ihre Ergebnisse. Der wichtigste Befund: Es gibt tatsächlich Wasser in den stets dunklen Regionen am lunaren Südpol.

Ein Beitrag von Hans J. Kemm. Quelle: sciencemag.

Die Centaur-Raketenstufe schleuderte bei der Mission im Oktober 2009 etwa 5 t Material aus dem Mondboden. Darin befanden sich rund 155 kg Wasser, somit besteht das Innere des Cabeus-Krater aus cirka 5 % Wasser. Neben Wasser spürten die Wissenschaftler in der ausgeworfenen Materie noch eine ganze Reihe weiterer chemischer Elemente und Verbindungen auf: molekularen Wasserstoff, Kohlenwasserstoffe, leichte Schwefelverbindungen, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid, Kalzium, Blei und Magnesium, aber auch Silber, jedoch davon nur winzige Mengen.
Die Forscher interpretieren die Auswertung so, dass die meisten dieser Stoffe über viele Jahrmillionen hinweg durch Kometen, Asteroiden und Meteoroide zum Mond gebracht wurden, durch Sonnenstrahlung, Sonnenwind und Mikrometeoriten aus dem Regolith der Mondoberfläche wieder gelöst wurden und dann zum Südpol transportiert worden sind. In den kälteren Bereichen dieser seit langem dunklen Region haben sich die Substanzen dann angesammelt.

Wasservorkommen auf dem Mond stehen besonders im Interesse der Forscher und der Raumfahrt, da Informationen über diesen Rohstoff die Grundlage für künftige Mondstationen bieten können. Die jetzt aufgefundene Menge an Wasser sichert aber keine Basis für autarke Mondexpeditionen. Die Mondreisenden müssten also Wasser von der Erde mitbringen, was die Expeditionen erheblich belastet.

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