Was macht eigentlich … Armadillo Aerospace?

Im Herbst 2009 bewältigte Armadillo Aerospace mit ihrem Pixel genannten Senkrechtsstarter und -lander beide Level der Lunar Lander Challenge. Mittlerweile hat sich einiges getan. (Newsimage: Supermod; mit freundlicher Genehmigung von Armadillo Aerospace)

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Armadillo Aerospace.

mit freundlicher Genehmigung von Armadillo Aerospace
Der „Stig“ beim gesicherten Testflug
(Bild: mit freundlicher Genehmigung von Armadillo Aerospace)

So hat man auch mit den Nachfolgemodellen Mod und Supermod Freiflüge mit Punktlandung absolviert, Supermod am 16. September vergangenen Jahres. Parallel dazu begann man mit der Entwicklung eines neuen Trägers, der für suborbitale Flüge bis in 100 km Höhe geeignet ist. Dazu wurde der Flugkörper erheblich verschlankt und sieht nun eher wie eine Rakete aus und nicht mehr wie ein Lander. Die Antriebskomponenten, die vorher eine Breite von mehr als 1 Meter einnahmen (36 Zoll = 1,27 m), mussten nun Platz in nur 39 cm finden (15,25 Zoll). Dafür ist die „Stig“ getaufte Rakete deutlich in die Höhe gewachsen und erreicht nun ohne Nutzlastabteil mehr als 7 Meter.

Weitere Komponenten, die in den letzten Monaten erprobt wurden, sind Fallschirme für die Rückkehrkapsel sowie Kommunikationstechnik für größere Distanzen. Im Test erreichte man bei 2,4 GHz eine Reichweite von etwa 20 Kilometern, bei 900 MHz sogar mehr als 100. Unternehmen wie Armadillo Aerospace sollen in den nächsten Jahren für Mikrogravitationsforschung einfach und schnell verfügbare, preiswerte Nutzungsmöglichkeiten bieten.

Die weiteren Tests liefen etwa folgendermaßen ab. Zunächst testete man Drucksystem, Tanks, Zuleitungen und Ventile, indem man anstelle des Oxidators flüssigen Stickstoff einsetzte. Dies war ein Test der besonders kalten Art, bei dem beispielsweise die Tanks um fast einen Zentimeter schrumpften. Danach wurde die Rakete erstmals heiß in Betrieb genommen. Man arbeitete allerdings mit verminderter Leistung, so dass sie nicht abheben konnte.

Erst nach diesem Test flog der „Stig“ erstmals und stand einige Zeit auf seinem Antriebsstrahl. Dabei war er allerdings mit einem Kabel an einem Kranarm gesichert. Danach sollte sich der erste Freiflugtest mit einer Zielhöhe von etwa 30 Kilometern anschließen. Ein weiterer Test betraf den Startturm. Hierbei wurde erprobt, ob alle mechanischen und elektrischen Verbindungen bei einem Start zuverlässig von der Rakete gelöst und aus dem Bereich des Antriebsstrahl zurückgezogen werden. Dies ist Stand vom April, weitere Meldungen hierzu blieben bisher leider aus.

Dafür wurde nun am vergangenen Montag eine weitere Entwicklungsstufe des vertikalen Start- und Landesystems getestet. Der Supermod „Dalek“ schwebte testweise für etwa 1 Minute in der Luft. Damit steht wohl auch hier der erste Freiflug mit Punktlandung unmittelbar bevor.

Raumcon:

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