Die US-Raumsonde Voyager 2, die seit 1977 unterwegs ist, schickt wieder wissenschaftliche Daten im vorgesehenen Format zur Erde.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.
Am 22. April waren erstmals die wissenschaftlichen Daten in einem unverständlichen Format auf der Erde eingetroffen. Daraufhin hatte man die Sonde am 30. April zunächst in einen Modus versetzt, in dem nur Daten über deren Status übermittelt werden, um das Problem in Ruhe analysieren zu können. Dazu ließ man sich am 12. Mai ein komplettes Speicherabbild zur Erde übertragen.
Am 17. Mai war klar, dass der Fehler durch ein einziges falsches Bit (1 statt 0) im Speicher eines Computers des Flugdatensystems verursacht wurde. Dieser Computer bereitet die Daten vor der Übertragung in einem bestimmten Format auf. Mit der Erfassung oder Steuerung selbst hat er nichts zu tun.
Am 19. Mai schickten die verantwortlichen Techniker einen Reset-Befehl für diesen Computer zur Sonde. Dieser Reset wurde auch erfolgreich ausgeführt. Daraufhin erhielt man am 23. Mai erstmals wieder korrekt formatierte Daten am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena (USA). In den nächsten Wochen behalten die Techniker den entsprechenden Computer unter besonders aufmerksamer Kontrolle, sind aber optimistisch, dass das Problem mit dem Reset gelöst sein könnte.
Voyager 2 startete am 20. August 1977 und flog an allen vier Gasplaneten unseres Sonnensystems vorbei. Dabei wurden viele Aufnahmen der Planeten und ihrer Monde angefertigt und zahlreiche weitere Daten über Magnetfeld, Strahlungsumfeld, Sonnenwind oder Partikeldichte erfasst und zur Erde übermittelt. Die Sonde passierte im Juli 1979 den Jupiter, im August 1981 Saturn, im Januar 1986 Uranus und im August 1989 den Planeten Neptun. Am 30. August 2007 durchflog Voyager 2 eine Schockfront, welche die erste äußere Grenze unseres Sonnensystems darstellt. Hier werden die Partikel des Sonnenwindes durch die Wechselwirkung mit interstellarem Gas abrupt abgebremst (Termination Shock).
Aufgrund der durch einen Radioisotopengenerator zur Verfügung gestellten Energie könnte die Sonde noch bis etwa 2020 funktionieren und Daten über den interstellaren Raum zur Erde übermitteln. Voyager 2 ist im Augenblick etwa 13,8 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt.
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