UPDATE, 4. September: Die Vorbereitungen verliefen weitgehend planmäßig. Der Transport zum Startplatz geschah am Donnerstag Nachmittag/Abend (unserer Zeit), als man annehmen konnte, dass mehrere weitere Sturmgebiete wahrscheinlich nicht das Kennedy Space Center treffen würden.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, Raumcon.
Die Vorbereitungen auf die letzte Wartungsmission für das Hubble Space Telescope liefen zunächst weitgehend planmäßig. Die Atlantis wurde überprüft und auf ihren neuen Einsatz vorbereitet, die Feststoff-Booster wurden montiert und der Tank gesellte sich hinzu. Der Transport der Atlantis von der Orbiter Processing Facility 1 zum Vehicle Assembly Building verzögerte sich dann aber aufgrund eines starken Tropensturms um mehrere Tage.
In der Nacht vom 22. zum 23. August wurde der Orbiter schließlich ins Montagegebäude gefahren und noch am vergangenen Wochenende mit dem Haupttank verbunden. Beim Verbinden der Treibstoffleitungen zwischen Orbiter und externem Tank (ET) kam es dann zu einem Problem.
Nach dem langsamen Heranführen der schweren Leitungen wurde zunächst optisch der korrekte Sitz geprüft. Danach wurde jede Leitung mit drei Metallbolzen verschraubt. Beim Festziehen eines Bolzens wurde ein leicht erhöhtes Drehmoment gemessen. Nach diesem „Testlauf“ werden üblicherweise die normalen Bolzen anschließend durch Sprengbolzen ersetzt, die nach Brennschluss das Lösen der Leitungen vom Orbiter sicherstellen sollen. Beim Entfernen der Probebolzen stellte man aber fest, dass sich ein Stück Aluminium von einer Trägerplatte gelöst hatte und in das Gewinde geraten war.
Mittlerweile wurde das beschädigte Gewinde offenbar ausreichend vor Ort repariert, die NASA hat gestern ihr Okay dazu gegeben. Allerdings hat dieser Zwischenfall drei weitere Tage des Zeitpuffers („Contingency Days“) gekostet, so dass der Stack frühestens am Dienstag, dem 2. September (ab 6:00 Uhr MESZ) zur Startrampe gerollt werden kann. Der frühest mögliche Starttermin wurde vom 8. Oktober auf den 11. verschoben. Damit schafft man sich wieder eine Zeitreserve, die zuvor stark geschrumpft war. Wie notwendig derartige Reserven sind, beweist auch der Fakt, dass erneut ein Wirbelsturm die Region bedroht.
Während der Mission STS 125 der Raumfähre Atlantis sollen mindestens fünf Ausstiege durchgeführt werden. Nach dem Einfangen des seit 1990 im Orbit befindlichen Hubble Space Telescope werden alle 6 Drallräder zur Lageregelung und alle Batterien durch neue ersetzt. Außerdem sollen der defekte Space Telescope Imaging Spectrograph durch den Cosmic Origins Spectrograph und die Wide Field and Planetary Camera 2 durch ihren Nachfolger (WFPC 3) ausgetauscht werden. Zusätzlich wird ein neuer Sensor montiert. Mit dieser letzten Modernisierung und Instandsetzung – gegenwärtig funktioniert nur noch 1 Drallrad – soll der Betrieb des erfolgreichen Forschungsteleskops bis mindestens 2013 sichergestellt werden.
Update (3. September): Die Tropen- oder Wirbelstürme Gustav, Hanna, Ike und Josephine, die in einer ganzen Kette auf die Ostküste der USA zulaufen, verzögern den Transport des Raumtransportsystems STS 125 zum Startplatz weiter. Nach ausführlicher Beratung wurde das Rollout nun für Donnerstag festgesetzt.
Update (4. September): Der Crawler mit dem kompletten Stack setzte sich gegen 16 Uhr MESZ in Bewegung und erreichte nach gut 5 Stunden kurz nach 21 Uhr MESZ offenbar ohne Zwischenfälle den Startkomplex 39A.
Raumcon: