Die Saturnsonde Cassini flog an diesem Wochenende an den ‚Tigerstreifen‘ auf dem Saturnmond Enceladus vorbei. Diese faszinierende Mondgegend wird danach für mehrere Jahre in die Winterdunkelheit verfallen, also nicht von der Sonne beschienen.
Ein Beitrag von Dominic Decoen. Quelle: NASA/JPL, Wikipedia.
Die „Tigerstreifen“, die sich am Südpol von Enceladus befinden, sind deshalb für die Wissenschaftler der Saturnmission interessant, weil dort Wasserdampf und andere Partikel mehrere hundert Kilometer in die Höhe geschleudert werden. Der Vorbeiflug an der Südpolregion fand am Samstag gegen 3:09 Uhr MEZ statt. Der Vorbeiflug wird „E8“ genannt, weil es der achte Vorbeiflug an Enceladus ist. Cassini flog in 1.600 Kilometern Höhe bei 82 Grad südlicher Breite über den Südpol. Dieser Überflug erfolgte in wesentlich größer Entfernung, als der vom 2. November. Dort flog die Sonde nämlich nur in einer Höhe von 100 Kilometern.
Während des Flybys konzentrierten sich die Instrumente auf den Tigerstreifen namens „Baghdad Sulcus“. Dieser Graben wurde im August 2008 von „Cassini“ fotografiert. Außerdem sollte „Cassini“ eine Wärmekarte dieser Region des Mondes anfertigen. Auch hochauflösende Aufnahmen der Südpolarregion sollten von der Sonde geschossen werden. Dieser Flyby stellte einen weiteren Höhepunkt in der Mission der „Cassini“-Sonde dar, welche am 15.10.1997 von Cape Canaveral aufbrach und am 01.07.2004 in die Saturnumlaufbahn eintrat. Da die Sonde sehr gute Dienste leistet, wurde ihre Missionszeit bis mindestens Mitte 2010 ausgedehnt.
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