ArianeGroup und CNES unterzeichnen Vertrag für Prometheus-Tests. Eine Pressemitteilung der ArianeGroup.
Quelle: ArianeGroup.
Paris – Anlässlich des Besuchs des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron und des Ministers für Wirtschaft, Finanzen und Aufschwung Bruno Le Maire sowie des Ministers für die Überseegebiete Sébastien Lecornu am ArianeGroup Standort in Vernon unterzeichneten André-Hubert Roussel, CEO von ArianeGroup und Jean-Yves Le Gall, Präsident der französischen Raumfahrtbehörde CNES, ein Abkommen zur Vorbereitung der Tests des neuen Triebwerks Prometheus. Diese finden dann am Standort in der Normandie statt. Das Projekt Prometheus wurde im Jahr 2015 von der CNES und ArianeGroup ins Leben gerufen. Es handelt sich hierbei um einen Demonstrator für ein kosteneffizientes, wiederverwendbares Triebwerk. Es kostet letztendlich nur ein Zehntel des Preises des derzeitigen Vulcain-2-Triebwerks der Ariane 5. Es ist vorgesehen, die Trägerraketen der Zukunft, also die Nachfolger der Ariane 6 und der Vega-C, mit Prometheus-Triebwerken auszurüsten.
Das am 12. Januar unterzeichnete Abkommen zielt auf eine Konsolidierung der Entwicklung von Prometheus ab. Insbesondere steht die Durchführung von Tests am Standort Vernon ab 2021 im Fokus. Die Finanzierung erfolgt im Rahmen der Weltraumkomponente von France Relance, das französische Förderprogramm zur Konjunkturbelebung, in dem auch spezifische Mittel für die Ariane 6 sowie weitere zweckgebundene Investitionen zum Ausbau der Kapazitäten am Standort von ArianeGroup in Vernon vorgesehen sind. Die CNES fungiert hierbei im Namen des französischen Staates als ausführende Einheit.
Das Abkommen soll dem Erstarken des weltweiten Raumfahrt-Wettbewerbs Rechnung tragen, und die Rolle Frankreichs auf dem Gebiet der Flüssigstoffantriebe forciert werden. Ziel ist es, den Zeitplan für Prometheus voranzutreiben und die ersten Tests am Standort Vernon bereits ab Ende 2021 durchzuführen. Das Programm France Relance sieht außerdem Investitionen zur Unterstützung von Diversifizierungsprojekten im Bereich der Wasserstofftechnologien am Standort Vernon vor.
Das Prometheus-Triebwerk ist ein zentrales Element der europäischen Strategie zur Entwicklung zukünftiger Trägerraketen: Prometheus soll als wiederverwendbares Triebwerk beim Demonstrator Themis und später bei der neuen Familie von europäischen Trägerraketen – also den Nachfolgern der Ariane 6 und der Vega-C – eingesetzt werden. Prometheus wurde 2016 als europäisches Projekt in das Programm zur Vorbereitung künftiger Trägerraketen (Future Launchers Preparatory Programme – FLPP) der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) aufgenommen. An dem Projekt sind acht Länder beteiligt: Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, Italien, die Niederlande, Schweden und die Schweiz. Die ESA hat ArianeGroup den Auftrag für die erste Entwicklungsphase von Themis erteilt, wobei vor allem auf ArianeWorks, dem von der CNES und ArianeGroup ins Leben gerufenen Innovation-Accelerators, gesetzt wird.
Über ArianeGroup
ArianeGroup entwickelt und liefert innovative und wettbewerbsfähige Lösungen für zivile und militärische Trägerraketen mit den modernsten Antriebstechnologien. Der Konzern ist als Hauptauftragnehmer der europäischen Trägerraketenfamilien Ariane 5 und Ariane 6 für die gesamte Produktionskette der Träger verantwortlich – vom Entwurf über die gesamte Produktionskette bis hin zur Vermarktung über sein Tochterunternehmen Arianespace. Zudem ist ArianeGroup Hauptauftragnehmer für die ballistischen Trägerraketen der französischen Marine. ArianeGroup und die Tochterunternehmen sind weltweit anerkannte Spezialisten für Raumfahrtausrüstungen und -antriebe, ihr Know-how findet auch in anderen Industriezweigen Anwendung. ArianeGroup ist ein zu gleichen Teilen von Airbus und Safran gehaltenes Joint Venture. Mit circa 9.000 hochqualifizierten Mitarbeitern in Frankreich und Deutschland erzielte der Konzern 2019 einen Umsatz von 3,1 Milliarden Euro.
Über die CNES
Die französische Raumfahrtbehörde CNES unterbreitet den staatlichen Stellen das Konzept der französischen Raumfahrtpolitik und setzt diese in Europa um. Sie konzipiert die Satelliten von morgen und entwirft die Raumfahrtsysteme der Zukunft, sie fördert die Entstehung neuer Dienste, die im Alltag von praktischem Nutzen sind.
Die 1961 gegründete CNES hat die Impulse für die großen Raumfahrt-, Trägerraketen- und Satellitenprogramme geliefert und ist der logische Ansprechpartner der Industrie bei der Förderung der Innovation. Die CNES arbeitet an einer Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten in den fünf Bereichen Ariane, Forschung, Beobachtung, Telekommunikation und Verteidigung. Die CNES ist ein wesentlicher Faktor der technologischen Forschung, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Industriepolitik Frankreichs. Sie schließt Forschungspartnerschaften und engagiert sich in zahlreichen internationalen Kooperationen.
Vertreten durch die CNES leistet Frankreich den größten Beitrag zur Europäischen Weltraumorganisation (ESA), die im Auftrag ihrer 22 Mitgliedstaaten für die europäische Raumfahrtpolitik verantwortlich ist.
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