Die ESA hat studentische Miniatursatelliten als Nutzlast für den Erstflug der VEGA gewählt.
Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: ESA.
Aus 22 Vorschlägen von Universitäten und Instituten aus ganz Europa wurden jetzt neun als Nutzlasten gewählt. Zwei weitere Vorschläge wurden als Backup-Option ausgesucht. Die Satelliten sind sogenannte CubeSats und wiegen jeweils ca. 1 kg. Beim Jungfernflug der neuen europäischen Trägerrakete sollen sie in einem niedrigen Orbit mit hoher Inklination ausgesetzt und bis zu einem Jahr betrieben werden. Auch für die beiden Backupsatelliten wird nach einer Startmöglichkeit gesucht. Mit den CubeSats soll es Studenten ermöglicht werden, direkte Erfahrungen bei Missionsplanung und -durchführung zu gewinnen.
Folgende Satelliten wurden primär ausgewählt:
- SwissCube (École Polytechnique Fédérale de Lausanne, Schweiz)
Charakterisierung des Himmelsleuchtens der Erdatmosphäre - Xatcobeo (University of Vigo und INTA, Spanien)
Demonstration von softwaregesteuertem Entfalten von Solarzellen und Antennen - UNICubeSAT (University of Rome, Italien)
Dichtemessung der Atmosphäre
- Robusta (University of Montpellier 2, Frankreich)
Strahlenwirkung auf elektronische Bauteile - AtmoCube (University of Trieste, Italien)
Beobachtung der Umwelteigenschaften in erdnahen Umlaufbahnen - e-st@r (Politecnico di Torino, Italien)
Demonstration eines 3-Achsen-Lagekontrollsystems mit Trägheitsnavigation - OUFTI-1 (University of Liège, Belgien)
Test zur Nutzung des Amateurfunkprotokolls D-STAR im Weltall - Goliat (Universität Bukarest, Rumänien)
Anfertigen von Digitalaufnahmen der Erde und Messung der Strahlungsumgebung im Orbit - PW-Sat (Warsaw University of Technology, Polen)
Test eines Systems zur Rückführung von CubeSats mittels Luftwiderstand
Als Backups wurden gewählt:
- UWE-3 (University of Würzburg, Deutschland)
Demonstration eines 3-Achsen-Lagekontrollsystems mittels Magnetspulen - HiNCube (Narvik University College, Norwegen)
Anfertigen von Digitalaufnahmen der Erde
VEGA wird das neuste Mitglied in der Familie europäischer Trägerraketen. Sie ist konzipiert für den Start kleiner Nutzlasten bis zu 2.000 kg in niedrige Orbits. Sie soll bestehende Komponenten anderer Programme kombinieren, um so die Entwicklungs- und Fertigungskosten niedrig zu halten. Die Entwicklung geschieht unter Federführung Italiens. Ihr Erstflug ist für Ende 2008/Anfang 2009 angepeilt.