Die Vanguard-Rakete war der erste Versuch der USA, einen Orbitalträger zu starten. Aus verschiedenen Gründen legte der Träger jedoch bei neun von 12 Versuchen einen Fehlstart hin.
Geschichte und Entwicklung
Sowohl die USA als auch die Sowjetunion entschieden sich, im Rahmen des geophysikalischen Jahres, welches vom 1. Juli 1957 bis zum 31. Dezember 1958 dauerte, einen Erdsatelliten zu starten. Jedoch musste auf beiden Seiten erst eine Infrastruktur für Orbitalstarts geschaffen werden. In den USA entschied man sich dabei für das Projekt Vanguard und somit gegen die militärischen Projekte Jupiter-C (U.S. Army) und Atlas (U.S. Air Force), um der Geheimhaltung entgegenzukommen. Es sollten möglichst viele Informationen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Technik
Die drei Stufen der Rakete, Vanguard, Able und entweder Vanguard 3 oder Altair, waren weitgehende Neuentwicklungen, basierten aber teilweise auf der Viking-Höhenforschungsrakete.
Starts
Bei insgesamt 12 Starts gab es neun Fehlstarts. Beim ersten Start, bei dem die Rakete in voller Konfiguration flog, stürzte das Vehikel nach zwei Sekunden zurück auf die Startrampe, brach auseinander und explodierte. Der dabei eigentlich zu startende Satellit sendete jedoch aus dem Flammeninferno Signale zur Bodenstation. Bei den weiteren Starts gab es diverse Fehler in den verschiedenen Stufen. Bei den drei erfolgreichen Starts gelangen verschiedene Satelliten in den Orbit, wo sie sich immer noch befinden.