Konfrontation auf der Erde, hochgehaltene Zusammenarbeit im All. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.
Quelle: Gerhard Kowalski 5. Oktober 2022.
Moskau, 5. Oktober 2022 – Während sich US-Präsident Biden und Kreml-Chef Putin wegen dessen Überfall auf die Ukraine heftigste verbale Auseinandersetzungen liefern, befinden sich die amerikanische Weltraumbehörde NASA und ihr russischer Partner, die GK Roskosmos, auf Schmusekurs. Ungeachtet der sich stetig verschlechternden politischen Beziehungen zwischen beiden Ländern unterhält die NASA weiterhin enge Beziehungen zu den Russen speziell bei der Zusammenarbeit in der Internationalen Raumstation ISS. NASA-Chef Bill Nelson sagte dem Moskauer Fernsehkanal Rossija-1 am Mittwoch am Rande des Starts der Crew Dragon-5-Besatzung, er hoffe, dass Russland als wichtiger Partner bei der ISS bis 2030 erhalten bleibe.
Der für die Station zuständige Manager Joel Montalbano hatte bereits am Montag auf der Vorstart-Pressekonferenz der Crew, der auch die russische Kosmonautin Anna Kikina angehört, betont, die NASA werde ungeachtet der Empfehlung des US-Außenministeriums, dass alle Amerikaner Russland verlassen sollten, ihren kompletten Mitarbeiterstab in Moskau belassen. Zuvor hatte auch die NASA-Chefin für das bemannte Programm, Kathy Lueders, erklärt, ihre Behörde schätze die Zusammenarbeit mit Roskosmos „wegen der sehr professionellen Beziehungen zu unseren russischen Kollegen hoch ein“ und hoffe auf deren Fortsetzung.
US-Astronaut Nick Hague, der im Oktober 2018 mit seinem russischen Kollegen Alexej Owtschinin den Startunfall des Raumschiffes Sojus-MS 10 überlebte, war in einem TASS-Interview des Lobes voll über Anna Kikina, die er beim gemeinsamen Training im Sternenstädtchen bei Moskau kennengelernt habe. Sie sei ein „bemerkenswerter Mensch, eine ausgezeichnete, zuverlässige Kosmonautin, auf die man bauen könne“, diktierte er dem Reporter ins Mikrofon.
Gerhard Kowalski
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