Am Freitag haben zwei Kosmonauten außerhalb der Internationalen Raumstation gearbeitet. Zu den Arbeiten gehörte auch die Installation zweier Kameras des kanadischen Unternehmens UrtheCast.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, NASA, Raumcon.
Der Ausstieg begann gegen 15 Uhr MEZ mit dem Verlassen des Schleusenmoduls Pirs, das an der Unterseite von Swesda installiert ist. Den Hauptteil der Zeit verschlang dabei die Installation und der Test zweier Kameras nebst Übertragungseinrichtungen der kanadischen Firma UrtheCast. Nach Angaben aus dem Kontrollzentrum empfing man nicht die erwarteten Telemetriedaten. Anderen Quellen zufolge funktionierte zwar die hochauflösende Kamera, die zweite mit mittlerer Auflösung versagte aber den Dienst.
Letztlich bekamen Oleg Kotow und Sergej Rjasanski die Anweisung, die Kameras wieder zu demontieren und in die Station zurück zu bringen. Außerdem sollten die elektrischen Anschlüsse auf der vor einigen Wochen installierten, um zwei Achsen beweglichen Plattform fotografiert werden, damit man die Ursache für das Versagen der Technik herausfinden kann.
Von den ursprünglichen Aufgaben blieben dann noch einige unerledigt. Man demontierte das Experiment Всплеск (Ausschlag [eines Seismometers, d. Red.]), mit dem man die Auswirkungen seismischer Aktivitäten auf der Erde auf geladene Teilchen in deren unmittelbarem Umfeld erfasst hatte und stieß die Apparatur ins All. Hier wird es rasch an Höhe verlieren und in einigen Wochen in dichten Atmosphärenschichten verglühen.
Statt dessen installierte man ein weiterentwickeltes Experiment mit dem Namen Сейсмопрогноз (Seismoprognose), mit dem man unter anderem Erdbebenvorhersagen aufgrund von Veränderungen im Plasmafeld der Erde gewinnen will.
Der Ausstieg dauerte 8 Stunden und 7 Minuten und wurde damit zum längsten Außenbordaufenthalt russischer Kosmonauten bisher.
Die Reparaturen an einem Kühlkreislauf, die bei zwei Ausstiegen US-amerikanischer Astronauten vor weinigen Tagen vorgenommen wurden, waren offenbar erfolgreich. Der Kühlkreislauf arbeitet wieder und die Veränderungen, die zuvor an den beiden Kreislaufen vorgenommen worden waren, konnten rückgängig gemacht werden. Allerdings zeigen Messinstrumente einen relativ niedrigen Durchfluss an. Hier vermutet man einen Fehler im Messsystem, da eine ausreichende Wärmeregulierung vorliegt.
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