Auf einer Pressekonferenz in Kourou wurden erste Details des fehlgeschlagenen Starts der neuen Ariane 5 in der vergangenen Nacht mitgeteilt. Gleichzeitig wurde von Arianespace die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission zur Ermittlung der Fehlerursache bekanntgegeben.
Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: ESA.
Nach ersten Auswertungen der während des Starts übermittelten Messwerte liefen der Countdown, die Triebwerkszündung und die erste Flugphase noch vollkommen normal ab. So arbeiteten beispielsweise die beiden großen Feststoffbooster der Ariane 5 planmäßig und wurden nach dem Ende ihrer Brenndauer wie vorgesehen ohne Probleme abgesprengt.
Eine erste Anomalie trat 96 Sekunden nach dem Start im Kühlkreislauf des neuen Vulcain 2-Triebwerks der ersten Raketenstufe auf. Rund drei Minuten nach dem Start veränderte sich die Triebwerksgeschwindigkeit, gleichzeitig trat eine signifikante Störung der Flugkontrolle auf. 187 Sekunden nach dem Start wurde die Nutzlastverkleidung wie geplant abgeworfen, die Ausrichtung der Rakete war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon nicht mehr korrekt.
Danach zeigte die Ariane 5 zunehmend fehlerhafte Verhaltensweisen, und knapp acht Minuten nach dem Start wurde die Rakete aus Sicherheitsgründen schließlich zerstört. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Ariane 5 eine Höhe von rund 69 Kilometern und eine Entfernung von rund 800 Kilometern von Kourou erreicht.
Der Vorstandsvorsitzende von Arianespace, Jean-Yves Le Gall, kündigte während der Pressekonferenz die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission an. Die in den nächsten Tagen zu benennenden Mitglieder dieser Kommission sollen die Ursache des heutigen Fehlschlags analysieren und nachvollziehen sowie – nachdem die Fehlerursache gefunden worden ist – eventuelle Auswirkungen auf die bevorstehenden Starts der Standardversion der Ariane 5 klären.
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