Uranus und Neptun: Farbenpracht

Mit dem Hubble Teleskop wurden nun die beiden vorletzten Planeten unseres Sonnensystems, Uranus und Neptun, erfolgreich aufgenommen.

Ein Beitrag von Christian Ibetsberger. Quelle: NASA/Hubble.

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Auf den oberen Fotos sieht man Uranus und Neptun wie durch ein normales Teleskop. Auf dem unteren Teil erkennt man die Farbbereiche, die einzelne Gaswolken und Linien verdeutlichen sollen.
(Quelle: NASA/Hubble)

Uranus und Neptun mögen auf den ersten Blick ziemlich unspektakulär wirken. Einerseits, weil sie am äußeren Rand unseres Sonnensystems liegen und daher mit freien Augen nicht zu betrachten sind, andererseits gewähren sie uns auch mit großlinsigsten Teleskopen, wie dem Hubble Telescope keinen näheren Einblick auf ihre Oberflächen. Selbst die Raumsonde Voyager konnte bei ihrem Vorbeiflug an den zwei Planeten keine Oberflächenstruktur erkennen. Grund für diese „Verschleierung“ ist Gas. Uranus und Neptun sind zwei Gasplaneten mit einem sehr hohem Methan-, Helium- und Wasserstoffanteil in deren Atmosphären. Dieser verdeckt die Sicht auf die Planetenoberflächen.

Obwohl diese beiden Planeten sich so ähnlich sind, gibt es doch viele planetarische Eigenheiten in denen sie sich unterscheiden. Zum Beispiel steht die Rotationsachse des Uranus 90 Grad zu der des Neptuns. Deshalb gibt es auf Uranus auch so extreme Jahreszeiten. Zudem besitzt Uranus fünf unförmige Trabanten.

Nun gelang es mithilfe der Advanced Camera for Surveys und dem Imaging Spectrograph an Bord des Hubble Space Telescope etwas Farbe auf diese zwei sonst so eintönig scheinenden Gasplaneten zu bringen. Zuerst benutze man einfache rot, grün, und blau Filter, um das natürliche Erscheinungsbild zu erfassen. Doch das Hubbleteam wollte mehr und benutze einige verschiedene Farbfilter und den Spektographen um die farbigen Seiten der Planeten zu erkennen.

Beide Planeten weisen parallel zu deren Äquators rote und orange Wolkenfelder auf. Grund für diese farbige Wolkenbildungen ist die Absorption von Methan im Spektralbereich. Für die Wissenschafter sind diese Farben nicht nur schön anzusehen, sie geben auch Aufschluss über die Dicke und Konsistenz der Dunst- und Gasschleier über den Planetenoberflächen. Vorerst sind dies die fundiertesten und genauesten Aufnahmen und geben weitere Aufschlüsse über die zwei Gasplaneten am Rande unseres Sonnensystems.

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