Die für diesen Fall eingesetzte Untersuchungskommission hat einen vorläufigen Abschlussbericht veröffentlicht. Demnach ist das Versagen der dritten Stufe wie vermutet auf eine Verstopfung in einer Treibstoffzuleitung des Gasgenerators zurückzuführen.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, RN. Vertont von Peter Rittinger.
Bestätigt wurde, dass die beiden ersten Stufen korrekt funktioniert haben, auch auf die Stufentrennung trifft dies zu. Anhand der übermittelten Daten konnte zudem festgestellt werden, dass der Gasgenerator nicht mit ausreichend Kraftstoff versorgt wurde, und dies nicht auf einen Konstruktionsfehler zurückgeführt werden kann. Stattdessen lag ein zufälliger Fehler vor, der vermutlich in einer Verschmutzung der Zuleitung bestand. Möglich ist eine Einengung aufgrund einer unsauber geschweißten Naht.
Die Verringerung der Triebwerksleistung wurde vom System festgestellt und daraufhin eine automatische Notabschaltung vorgenommen. Das Raumschiff trennte sich von der 3. Stufe, hatte aber noch keine ausreichende Geschwindigkeit, um in einen stabilen Orbit zu gelangen. Auch die Flugrichtung war dafür noch nicht geeignet.
Die Kommission empfiehlt nun eine Überprüfung aller baugleichen Triebwerke sowie Veränderungen an der Qualitätssicherung. Dazu gehört die Entwicklung eines kohärenten Programms zur Überwachung dieses Triebwerkstyps sowie Maßnahmen, um den Status der Triebwerke zu jedem Zeitpunkt von Konstruktion, Fertigung und Einbau in die Raketenstufe lückenlos zu überwachen.
Als Konsequenz auf den Bericht haben sich offizielle Vertreter aus Russland und den USA zuversichtlich gezeigt, dass die bemannten Raumflüge in Bälde wieder aufgenommen werden können, möglicherweise bereits Mitte Oktober. Auch könne bereits ein unbemannter Testflug ausreichen, sich von der korrekten Funktion des betroffenen Triebwerkstyps bzw. der Oberstufe zu überzeugen.
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