Die Geburt unseres Sonnensystems erfolgte – anders als bisher angenommen – wahrscheinlich durch eine Sternenexplosion.
Ein Beitrag von Julian Schlund. Quelle: Space.com.
Bis jetzt glaubte man, dass unsere Sonne, ihre Planeten und ihre Asteroidengürtel vor 4,5 Milliarden Jahren in einer kühlen Region in unserer Galaxie durch Zusammenballung von Gas und Staub zur Welt kam.
Nun stellte ein amerikanisches Forscherteam die Theorie auf, dass unser Planetensystem inmitten einer oder mehrerer Explosionen kurzlebiger Sterne entstand:
Die Beobachtungen, die das Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Jeff Hester von der Arizona State University mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble im 1.700 Lichtjahre entfernten Orion-Nebel machten, deuten auf die turbulente Entstehungs-Geschichte. In der mit bloßem Auge am Nachthimmel sichtbaren Ansammlung aus leuchtendem Wasserstoffgas finden selbst heute noch Sterngeburten statt.
Wissenschaftler meinen, dass auch Befunde in Meteoriten eine solch ungeahnt turbulente Entstehung unseres Sonnensystems durch eine oder sogar mehrere Supernovaexplosionen nahelegen. Diese aus der Urzeit unseres Sonnensystems stammenden „kosmischen Brocken“ sind mit bestimmten Formen schwerer Elemente wie Aluminium oder Eisen angereichert. Wie man heute weiß, können diese Elemente nur beim Tod massereicher Sterne entstehen, bei der sie durch die gewaltige, nukleare Explosion ins All verstreut werden. Durch die genannten Entdeckungen scheint es schließlich sehr wahrscheinlich, dass unser Sonnensystem nicht wie angenommen in einer kühlen Region unserer Milchstraße zur Welt kam. Stattdessen nimmt man nun an, dass dies in vielleicht sogar mehreren, ziemlich turbulenten Sternenexplosionen erfolgte.