ULYSSES – Missionsende steht bevor

Nach den Kommunikationsproblemen vom Januar 2008 steht jetzt das Ende der Mission nach 17 Jahren unmittelbar bevor.

Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: ESA.

ESA
Darstellung der Raumsonde Ulysses. Der graue Zylinder links unten ist der Radioisotopengenerator zur Stromerzeugung.
(Bild: ESA)

Die Energieversorgung durch Ulysses´ thermischen Radioisotopengenerator ist nach 17 Jahren Missionszeit so weit gefallen, dass die Sonde ihren Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten kann. Der gleichzeitige Betrieb von Instrumenten, X-Band-Sender und thermischen Heizelementen ist nicht mehr möglich. Um das Energiemanagement zu verbessern, wurde im Januar 2008 der Sender im X-Band abgeschaltet. Die frei werdende elektrische Leistung sollte für den Betrieb wissenschaftlicher Instrumente und der Heizelemente der Sonde genutzt werden. Gesammelte und zwischengespeicherte Daten sollten während kurzer Betriebsphasen des Senders zur Erde übertragen werden.

Alle Versuche den Sender wieder in Betrieb zu nehmen sind allerdings fehlgeschlagen. Alle Daten deuten auf ein grundlegendes Problem mit der Energieversorgung hin, so dass auch keine zusätzliche Leistung für die Heizelemente gewonnen werden konnte. Ohne ausreichende Heizleistung wird das Hydrazin des Lageregelungssystems bei Unterschreiten von 2°C einfrieren und das System blockieren.

Damit geht die Kontrolle über Lage und Ausrichtung der Sonde verloren, was das Missionsende bedeuten wird. Innerhalb der nächsten Wochen wird das Erreichen dieses Punkts erwartet. Das Bodenteam wird die verbleibende Zeit und die eingeschränkte Kommunikationsverbindung im S-Band nutzen, um so lange wie möglich noch wissenschaftliche Daten zu gewinnen.

Darstellung des besonderen Orbits von Ulysses außerhalb der Ekliptik über die Pole der Sonne.
(Bild: NASA)

Ulysses hatte erst im Januar 2008 den Nordpol der Sonne erneut überflogen. In Verbindung mit einem gerade beginnenden neuen Sonnenzyklus hatten sich Wissenschaftler neue Erkenntnisse erhofft, u.a. auch durch Ulysses, da nur sie uns auf ihrem polaren Sonnenorbit Einblicke in die Polregionen der Sonne ermöglicht.
Mit 17 Jahren hat Ulysses ihre ursprüngliche Lebenszeit um das Vierfache überschritten. Das Ende kommt für die Wissenschaftler am Boden jetzt trotzdem früher und schneller als erhofft.

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