Nach einer turbulenten Nacht widmeten sich die Astronauten dem Transfer von Versorgungsgütern und der Vorbereitung des Express Logistic Carrier 2 für die Installation am sechsten Flugtag.
Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA.
Nachdem die Besatzung sich nach dem anstrengenden ersten Außenbordeinsatz in ihre Schlafquartiere zurückgezogen hatte, wurde sie um 2:30 Uhr MEZ unsanft von einem Alarm an Bord der Raumstation geweckt. Der Alarm, der sich sehr schnell als Fehlalarm herausstellte, signalisierte einen rapiden Druckabfall im neuem russischen Modul. Aufgrund des Alarms schalteten sich alle Lüfter und Gebläse in der Raumstation ab, was dazu führte, dass sich im europäischen Laboratorium Columbus Staub ansammelte und so die sehr empfindlichen Brandmelder im Modul auslöste. Die beiden Besatzungen brauchten etwa 45 Minuten, um die Raumstation soweit in den Normalzustand zu versetzen, dass die Shuttle-Besatzung wieder zu Bett gehen konnte. Eine detaillierte Analyse, was zu dem falschen Druckabfall-Alarm geführt haben könnte, gingen den ganzen Tag über weiter.
Aufgrund des Fehlalarms verlängerte die Bodenkontrolle die Ruhezeit und ließ die Astronauten eine halbe Stunde länger schlafen. Der Weckruf kam dann um 10:28 Uhr MEZ und wurde begleitet vom Lied „We are Family“ von Sisters Sledge. Das Lied wurde für Missionsspezialist Leland Melvin gespielt.
Die beiden Besatzungen verbrachten den Großteil ihres Tages mit dem Transfer von Versorgungsgütern und Werkzeugen zur Internationalen Raumstation und rüsteten den Unity-Knoten für die Ankunft des Tranquility-Moduls aus. Ursprünglich waren für die Ausrüstung von Unity vier Tage geplant, allerdings schafften die Astronauten diese Arbeit in zwei und schlossen sie sehr zur Freude der Bodenkontrolle bereits um 21:00 Uhr MEZ ab. Nebenher nahmen sich mehrere Astronauten Zeit, um mit Reporten am Boden über ihre bisherige Mission zu sprechen.
Eine weitere Tagesaufgabe war die Vorbereitung des Express Logistics Carrier 2 (ELC-2) für die Installation an der Außenseite der Internationalen Raumstation. Zu diesem Zweck aktivierten die Astronauten den Roboterarm der Raumfähre und griffen damit den Frachtträger in der Ladebucht der Atlantis. In dieser Konfiguration wird der Roboterarm die Nacht über verbleiben, um so die Installation der ELC-2 zu beschleunigen.
Am Ende ihres Arbeitstages bereiteten sich die beiden Besatzungen auf den zweiten der drei geplanten Außenbordeinsätze vor. Die Astronauten gingen noch einmal mit der Bodenkontrolle den Plan für den Ausstieg durch und machten die Raumanzüge für den Einsatz fertig. Randy Bresnik und Mike Foreman begaben sich anschließend in das Quest-Airlock und werden dort die Nacht bei vermindertem Druck verbringen.
Die Astronauten sollen morgen um 09:28 Uhr MEZ geweckt werden und damit Flugtag sechs beginnen.
Raumcon: