Aus den Radardaten der Raumsonde CASSINI schließen Wissenschaftler auf die Existenz unterirdischer Seen aus Wasser und Ammoniak.
Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: NASA/JPL.
Zwischen Oktober 2005 und Mai 2007 aufgenommene Radardaten wurden genutzt, um Veränderungen in Titans Rotation zur untersuchen. In den Daten wurden 50 herausstechende Oberflächenstrukturen (Seen, Schluchten, Berge) lokalisiert. Bei folgenden Flybys wurde erneut nach diesen ausgezeichneten Strukturen gesucht. Diese hatten sich dabei um bis zu 30 km verschoben.
Diese systematische Verschiebung lässt sich nicht mit den bisherigen Modellen zu Titans Rotation erklären, in welche die Gravitation Saturns und anderer Monde einging. Andere schwache Effekte, z. B. saisonale Änderungen in den Bewegungen der Atmosphäre, müssen die Ursache sein. Damit solche schwachen Quellen aber die beobachteten Effekte hervorrufen können, schließen die Forscher, dass Titans Oberflächenkruste vom Kern entkoppelt ist. Man vermutet einen unterirdischen Ozean aus Wasser und Ammoniak in 100 km Tiefe. Auf ihm könnten große Teile der vereisten Oberfläche schwimmen und gleiten.
Zukünftige Untersuchungen und neue Daten der CASSINI-Mission werden weitere Teile zur Erklärung von Titans Rätseln beitragen. Bei weiteren Beobachtungen der Rotation werden jahreszeitliche Schwankungen erwartet, welche als weiteres Indiz für den Einfluss der Atmosphäre gelten können.
Der nächste Flyby CASSINIs an Titan wird am 25. März 2008 in ca. 1.000 km Höhe stattfinden.