Der spanische Kommunikationssatellitenbetreiber Hispasat gab am 10. Januar 2020 bekannt, dass er den französisch-italienischen Luft- und Raumfahrtkonzern Thales Alenia Space mit dem Bau des Kommunikationssatelliten Amazonas Nexus beauftragt hat.
Quelle: Hispasat, Thales Alenia Space.
Amazonas Nexus wird auf dem Satellitenbus Spacebus NEO aufgebaut werden. Das rein elektrisch angetriebene Raumfahrzeug mit einer voraussichtlichen Startmasse von rund 4,5 Tonnen kann nach Angaben von Hispasat seine Systeme mit bis zu 20 Kilowatt elektrischer Leistung versorgen. Unter diesen Systemen befinden sich neben elektrischen Triebwerken eine Anzahl von Ku-Band-Transpondern zur Versorgung von Empfängern in beiden amerikanischen Kontinenten, im nordatlantischen Luftraum und in Grönland, sowie eine Ka-Band-Nutzlast zur Gateway-Kommunikation.
Thales Alenia Space ist eigenen Angaben zufolge verantwortlich für Entwurf und Bau des Satelliten, seine Tests am Boden und die Abnahmetests im Orbit. Die Auslegung von Amazonas Nexus erfolgt so, dass mindestens 15 Jahr Betrieb im All möglich sind. Derzeit geht Hispasat von einem Start des neuen Satelliten Ende des Jahres 2022 aus. Der Satellit ist nach HISPASAT 1C und 1D der dritte, den der Betreiber bei Thales Alenia Space geordert hat.
Amazonas Nexus ist dafür gedacht, den seit dem 1. Oktober 2009 im All befindlichen, von EADS Astrium gebauten Amazonas 2 (NORAD 35.942, COSPAR 2009-054A) an einer Position bei 61 Grad West im Geostationären Orbit (GEO) zu ersetzen und erweiterte Kapazitäten zur Verfügung zu stellen.
Mit der Kommunikationsnutzlast von Amazonas Nexus will Hispasat sein Geschäft insbesondere in den Bereichen Marine- und Luftfahrtkommunikation ausbauen. Außerdem adressiert Hispasat mit Amazonas Nexus schlecht in terrestrische Kommunikationsnetze eingebundene Regionen in Lateinamerika. Nach Angaben von Hispasat sind bereits rund 30% der Gesamtkapazität von Amazonas Nexus über entsprechende Verträge vergeben.
Der Einsatz eines speziellen Computerprozessorsystems an Bord des neuen Satelliten, DTP für Digital Transparent Processor genannt, soll es Hispasat ermöglichen, den Satelliten für unterschiedliche Einsatzszenarien anpassen zu können, wenn er sich bereits im All befindet.
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