Auf der Erde ist Plattentektonik etwas Selbstverständliches. Auf der Erde sind Erdbeben das Resultat von tektonischen Platten die aneinander reiben. Nun hat man auch am Mars Plattentektonik in früheren Jahren nachgewiesen.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: NASA.
NASA Wissenschaftler haben Beweise gefunden, dass der Mars früher tektonische Plattenaktivität hatte. Mit Hilfe des „alten“ Mars Global Surveyor hat man den Magnetismus am Mars gemessen und mit diesen Daten eine Karte über Magnetismus am Mars angefertigt. Diese Karte zeigt ganz deutlich, wo früher zwei Platten aneinander rieben. An diesen Punkten ist früher auch Lava an die Oberfläche getreten. Diese Lava wurde dann ebenso magnetisch, abhängig von der Ladung des damaligen Mars-Magnetfeldes. Da sich das Magnetfeld des Mars mehrmals geändert hat, kann man jetzt recht gut sehen wann und wo Platten aktiv waren. Dabei ist dieser Gedanke über Plattentektonik am Mars nicht neu. Erste Hinweise dafür fand man bereits 1999, übrigens auch mit Mars Global Surveyor. Dabei wurde aber nur eine bestimmte Region in der südlichen Hemisphäre überprüft, sodass man es für ein Einzelphänomen hielt – aber es machte trotzdem neugierig. Die Daten wurden gesammelt als sich die Raumsonde gerade im so genannten „Aerobreaking“ Manöver befand und so der Mars-Oberfläche des Öfteren sehr nahe kam.
Aufmerksam von diesen Fund, hat man nun den Magnetismus am gesamten Mars gemessen und eine Karte erstellt. Dieser Vorgang hat lange vier Jahre gedauert. In diesen vier Jahren wurden mehrere Regionen mehrmals überflogen und gemessen. „Je öfter und je mehr Daten wir sammelten desto genauere und hochauflösendere Bilder und Daten konnten wir sammeln“, erklärt Dr. Jack Connerney, Stellvertretender Manager des Magnetinstruments an Bord der Raumsonde Mars Global Surveyor. „Die Daten bauen auf den Funden von 1999 auf und zeigen mehrere Abstufungen im Magnetfeld des Mars. Während wir 1999 diese Beweise für Plattentektonik nur in der südlichen Hemisphäre fanden, haben wir es nun überall auf den Mars gefunden und eine genaue Karte darüber angefertigt“, erklärt Dr. Norman Ness von der Universität in Delaware. Aber viel wichtiger sind die Erkenntnisse über die vermutlichen Grenzen der tektonischen Platten, die früher aktiv gewesen sein sollen.
An Bildern ist relativ leicht zu erkennen, dass das Magnetfeld des Mars ständig von positiver Ladung auf negative Ladung oder umgekehrt gewechselt ist. Hier sehen Wissenschaftler signifikante Ähnlichkeiten zur heutigen Erde. Anhand dieser Streifen ist leicht zu erkennen, wo früher zwei tektonische Platten aneinander rieben. An diesen Stellen kamen dann flüssige Gesteine aus dem Mantel des Mars an die Oberfläche. Wenn die Platten sich ausdehnen und abkühlen werden sie magnetisch geladen und zwar genauso wie das derzeitige Planetenmagnetfeld geladen ist. Dieses wechselt alle Millionen Jahre einmal von positiv auf negativ oder umgekehrt. Am Mars fand man nun Beweise dafür, dass sich eine neue Kruste vom Mantel gebildet hat und an die Oberfläche ausgedehnt hat. Wenn dann eine neue Platte entstanden ist, wird die alte nicht mehr benötigt und nach unten gedrückt. Diese Reibung ist dann tektonische Aktivität der tektonischen Platten. Dieses Prinzip ist heute so auf der Erde und war vermutlich damals auch für den Mars gültig. Dieser Fund macht den Mars der Erde wieder ein Stück ähnlicher, aber auch ein Beweis dafür, dass es nicht immer nur High-Tech Roboter benötigt um wissenschaftliche Erfolge zu erzielen. Auch die alten und in vielen bereits ausgemisteten Raumsonden wie Mars Global Surveyor tragen auch noch heute zur Erforschung des Alls bei….