Synchronisationsfehler bei der Sonne

Die Sonne sollte bald in ihre Periode eintreten in der sie weniger aktiv ist. Aber irgendwas scheint nicht zu stimmen, denn die Sonne ist viel zu aktiv…

Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: NASA.

In einem 11 Jahres-Rhythmus wechselt die Sonne ihr Verhalten. Einmal ist sie 11 Jahre sehr aktiv und die nächsten 11 Jahre wieder weniger aktiv. Im Jahr 2005 sollte die Sonne wieder auf ihre weniger aktivere Phase wechseln, jedoch kann man jetzt noch keine Anzeichen erkennen das dies die Sonne heuer noch plant. Vielleicht wurde die Sonne noch nicht informiert, dass sie ihre Aktivitäten einstellen kann? Scherz beiseite! Die Ausbrüche der Sonne haben sich bisher nicht reduziert obwohl sie das eigentlich sollten. Die Sonne hat die Eigenschaft bevor sie ihr Verhalten wechselt langsam aber doch und über einen längeren Zeitraum zum neuen Verhalten überzugehen. Leider hat diese Übergangsphase bisher noch nicht eingesetzt. Die Forscher suchen nun im mittlerweile 25 jährigen Sonnendatenarchiv nach einem ähnlichen Verhalten unserer Sonne um daraus zu schließen welcher Grund die Sonne zögern lässt sich quasi selbst zu deaktivieren.

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Der Sonnenausbruch vom 7. September 2005 war ganz gewaltig (Bild: SOHO/NASA/ESA)

Erst vor zwei Wochen hat ein gewaltiger Sonnenausbruch den östlichen Teil der Sonne erschüttert. An diesem Tag folgten übrigens noch acht weitere Ausbrüche. Diese Ausbrüche trafen die Erde wieder mit voller Wucht, lösten zwar keine merkbaren Störungen aus, jedoch war dies für die Größe des Ozonloches nicht von Vorteil. Aber es gab in den USA ein himmlisches Himmelspektakel: im südlichen Arizona sah man rote und orange Blitze in der Atmosphäre. Sieht so neuerdigns die Sonnen-Inaktivsphase aus? Forscher berechneten 2005 für den nächsten Start der Inaktivsphase der Sonne, jedoch könnten diese Rechnungen auch falsche Ergebnisse geliefert haben. Das Jahr 2005 begann nämlich alles andere als ruhig. Gleich am Neujahrstag waren 14 Ausbrüche der Sonne zu registrieren und Sonnenstürme die gewaltig waren rasten auf die Erde zu.

„Das ist viel zu viel Aktivität“, meint Sonnenexperte David Hathaway vom National Space Science and Technology Center in Huntsville, in Alabama. Wenn man die Werte von 2005 mit dem Sonnenmaximum im Jahr 2000 vergleicht, wo die Sonne ihren Höhepunkt in der Sonnen-Aktivphase erreicht hatte, ist da nicht viel Unterschied. Damals gab es 17 Ausbrüche an einem Tag und heuer waren es 14. Vielleicht muss man hier schon von einem Minimum reden? Hat sich die Natur der Sonne so geändert? Sonnenexperten wie David Hathaway beobachteten über Jahre hin die Sonne und zählten die Ausbrüche und teilten so die Aktivität der Sonne in zwei Phasen: inaktiv und aktiv. Dann merkten sie auch das jede Periode jeweils rund 11 Jahre dauert und bisher war die Sonne jedes mal „pünktlich“ mit dem Phasenwechsel. Scheinbar haben sich die Forscher diesmal verrechnet was das Sonnenminimum betrifft.
Nun glaubt Hathaway, dass das Sonnenminimum erst im Jahr 2006 eintritt, was eine einjährige Verspätung bedeuten würde. Der Sonnenforschung wird aber in Zukunft wieder viel Bedeutung zukommen, weil es ein entscheidener Faktor ist, bei einer Besiedelung von Mars und Mond. Aber wer weiß schon was der Sonne alles in Zukunft einfällt? Die Sonne stellt zumindest jetzt wieder mehr Rätsel als je zuvor!

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