Künftig möchte man aktiv mitmischen in Sachen Raumfahrt – und baut hierzu finanzaufwendig ein großes Raumfahrt-Zentrum auf
Ein Beitrag von Felix Korsch. Quelle: SpaceDaily.com.
Um das eigene, nationale Raumfahrt-Programm voranzubringen plant der asiatische Staat den Aufbau eines eigenen kleinen Weltraum-Bahnhofes. Damit möchte man, so der Wunsch der Regierung, baldestmöglich der 13. Staat mit entsprechenden Einrichtungen werden. Für dieses Unterfangen wird eine 4,95 Millionen Quadratmeter große Fläche im Gebiet Goheung, Provinz South Jeoella genutzt. Bereits am vergangenen Freitag fand anlässlich dieses Regierungs-Beschlusses ein Festakt in der Hauptstadt Seoul statt. Südkoreas Präsident Roh Moo-hyun überbrachte die Botschaft, dass dieses Projekt dem eigenen Land die strategische Technologie bringen wird, welche es für den Schritt in die Aerospace-Industrie benötigt. „Das Raumfahrt-Zentrum wird aktiv zur Entwicklung von Raketen und Satelliten beitragen“, so der Präsident.
Bis etwa 2005 soll das Startzentrum voll einsatzbereit sein. Hierfür werden staatlicherseits 150 Millionen Won, umgerechnet 126,5 Millionen US-Dollar aufgewandt. Betrieben werden soll das Goheung Space Center vom Korea Aerospace Research Institute (KARI), einer staatlichen Forschungseinrichtung für Luft- und Raumfahrttechnik. Zum Projekt gehören auch Bauten wie etwa ein Kontrollzentrum sowie Testgebäude und Werkshallen für eigene Trägersysteme. Erstes konkretes Ziel wird der Start einer neuen, selbst geschaffenen Trägerrakete für kleine Nutzlasten namens KSLV-1 samt einem rund 100 Kilogramm schweren Forschungs-Satelliten sein.
Der Ausbau des Luft- und Raumfahrtsektors seitens Südkoreas ist bereits seit 1996 geplant. Im Jahre 1998 wurden die Pläne ausgeweitet. Hintergrund mögen hier auch die andauernden Spannungen mit dem Nachbarstaat Nordkorea und die Rolle Südkoreas als Frontstaat zwischen den USA und dem kommunistischen Norden sein. Nordkorea verfügt seit Jahren über weltraumfähige Trägertechnologie und testet von eigenen, vornehmlich militärischen Startzentren aus regelmäßig Kurz- und Mittelstrecken-Raketen. So zum Beispiel auch im Februar dieses Jahres, als eine Mittelstreckenrakete Südkorea überflog und schließlich im Japanischen Meer einschlug. Inwieweit das südkoreanische Programm nun ebenfalls militärische Züge trägt wurde nicht bekannt gegeben.