STS 134 verschiebt sich

Aufgrund einer technischen Modifikation am Alpha-Magnet-Spektrometer 2 der ESA wird der Transportflug der Raumfähre Endeavour von Juli auf November verschoben.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.

NASA
Alpha Magnetic Spectrometer (Bild: MIT/NASA)

Da die an der Internationalen Raumstation beteiligten Staaten und Organisationen sich auf einen Betrieb bis 2020 geeinigt haben, soll das Alpha-Magnet-Spektrometer 2 (AMS) technisch modifiziert werden. Statt eines Systems aktiv gekühlter Elektromagneten will man nun einfachere Magneten einsetzen.

Damit könnte man das AMS 2 auch ohne aufwändige Tieftemperaturkühlung für eine längere Zeit betreiben. Die neuen Magneten wäre in Größe und Masse vergleichbar, der Umbau kostet aber einige Zeit. Offenbar hat man sich mit der NASA darauf einigen können, die ursprünglich vorletzte Shuttle-Mission STS 134 um einige Monate zu verschieben. Sie wäre dann nach STS 133, deren Termin im September bleibt, die allerletzte.

Das Alpha-Magnet-Spektrometer ist ein Teilchendetektor zur Untersuchung der kosmischen Höhenstrahlung im Erdorbit. Diese besteht aus hochenergetischen Partikeln wie Elektronen, Positronen, Protonen, Antiprotonen und Atomkernen, die aus den Tiefen des Weltraums stammen. Der Prototyp AMS 1 wurde 1998 an Bord der Raumfähre Discovery während einer zehntägigen Mission erfolgreich erprobt.

Geladene Partikel, die in den etwa 7 Tonnen schweren Detektor eintreten, werden in einem Magnetfeld abgelenkt und hinterlassen in einem in acht Ebenen angeordneten Halbleitermaterial Energiespitzen, die mit einer Ortsgenauigkeit von 10 Mikrometern erfasst werden können. Aus deren Stärke, zeitlicher Abfolge und Position sowie mit Hilfe weiterer Messsysteme lassen sich Geschwindigkeit, Ladung und Masse der Partikel sowie die Richtung, aus der sie stammen berechnen. Damit bekommt man einen genaueren Überblick über die Zusammensetzung der kosmischen Strahlung. AMS 2 soll auch dafür geeignet sein, eventuell vorhandene Antimaterie nachzuweisen.

An Entwicklung und Betrieb des AMS sind Wissenschaftler und Techniker von 56 Forschungsinstituten aus 16 Ländern beteiligt. In Deutschland sind dies das erste Physikalische Institut der RWTH Aachen sowie das Institut für experimentelle Kernphysik Karlsruhe.

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