STS 124 – Statusreports

Auf dieser Seite finden Sie Berichte zum Verlauf der Mission STS-124 der Discovery.

Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA.

Die ISS durch den Kopplungsadapter der Discovery gesehen: unten rechts das neue Labor mit dem aufgesetzten Logistikmodul.
(Bild: NASA-TV)

Statusreport Nr. 1 vom 01. Juni 2008 (Starttag)

Start der Discovery
(Bild: NASA-TV)

Das Space Shuttle Discovery und seine siebenköpfige Besatzung starteten pünktlich um 23:02 Uhr MESZ in den blauen Himmel über Florida und begannen damit ihre 14-tägige Mission zur Internationalen Raumstation. Die Hauptaufgabe für Shuttlekommandant Mark Kelly, Pilot Ken Ham, die Missionsspezialisten Karen Nyberg, Ron Garan, Mike Fossum, Akihiko Hoshide sowie Expedition-17-Crewmitglied Greg Chamitoff wird die Installation des japanischen Weltraumlabors Kibo sein.

Der 8:30 Minuten lange Aufstieg in die Umlaufbahn verlief größtenteils ohne besondere Vorkommnisse. Mithilfe der am externen Tank montierten Kamera konnte man mehrere Stücke Isolierschaum erkennen, die sich vom externen Tank ablösten. Allerdings fanden all diese Ereignisse nach der kritischen Flugphase des Shuttles statt, sodass nur eine minimale Gefahr von den Bruchstücken ausging. Die Experten der NASA werden trotzdem diesmal ein besonderes Auge auf die Leistung des externen Tanks werfen, da bei diesem zum ersten Mal alle Modifikation, die nach dem Unfall der Columbia gemacht wurden, von beginn an eingebaut wurden und nicht wie bei den vorherigen Missionen ein bestehender Tank modifiziert wurde.
Zusätzlich versagte während des Starts das sekundäre System zur Steuerung des linken Orbital Maneuvering System (OMS) Pods. Das Primärsystem funktioniert derzeit allerdings tadellos, sodass bis jetzt keinerlei Beeinträchtigung der Mission existiert.

Ein Blick auf Kibo inklusive Manipulator
(Bild: NASA-TV)

Nachdem der Orbiter erfolgreich seine Umlaufbahn erreicht hatte, begann die Crew sofort damit, das Shuttle auf die Arbeit in der Umlaufbahn vorzubereiten. Sie öffneten die Ladebucht und erlaubten so einen ersten Blick auf das Kibo-Laboratorium im All. Kibo ist mit 11,2 Meter Länge und 4,4 Meter Durchmesser für die Internationale Raumstation das Modul mit dem größten Volumen. Das Laboratorium stellt den zweiten von insgesamt drei Teilen des japanischen Beitrages dar. Bereits im März dieses Jahres wurde das Logistikmodul zur Raumstation geflogen und stellt mit dem Labor den bewohnbaren Teil dar. Im April nächsten Jahres soll dann noch eine externe Lagerplattform folgen und so den japanischen Beitrag komplettieren.

Mit an Bord des Space Shuttles befindet sich auch eine Pumpe für die Toilette der Raumstation. Die Toilette versagte letzte Woche ihren Dienst und die Astronauten an Bord der Station mussten auf die Toilette der Sojus-Kapsel ausweichen. Expedition-17-Kommandant Sergei Volkov und Flugingenieur Oleg Kononenko versuchten die defekte Pumpe mit bereits an Bord befindlichen Ersatzteilen zu reparieren, allerdings schlugen diese Versuche fehl. Experten am Boden vermuten einen gemeinsamen Fehler in den bisherigen Pumpen und senden aus diesem Grund mit der Discovery eine Pumpe aus einer anderen Produktionslinie zur Station.

Zusätzlich nimmt die Besatzung noch einige Kleinigkeiten mit in die Umlaufbahn. So begleitet eine Buzz-Lightyear-Aktionsfigur, bekannt aus dem Film Toy Story, die Astronauten. Ein gelbes Trikot des sechsfachen Tour-de-France-Gewinners Lance Armstrong, sowie ein Trikot des Super-Bowl-Gewinners Eli Manning befinden sich ebenfalls an Bord des Space Shuttles.

Die Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 249 Kilometern. Das Shuttle soll am Montag um 19:54 Uhr MESZ an die Internationale Raumstation andocken.

Statusreport Nr. 2 vom 02. Juni 2008 (2. Flugtag)

Die Astronauten des Space Shuttles Discovery wurden um 13:02 Uhr MESZ mit dem Lied „The Wildest Dreams“ von den Moody Blues geweckt. Das Lied wurde Shuttlepilot Ken Ham gewidmet.

Eine Inspektion der Flügelvorderkanten wurde mit dem Shuttle-Manipulator ausgeführt.
(Bild: NASA-TV)

Der erste komplette Tag in der Umlaufbahn liegt hinter der Crew. Die Hauptaufgabe für Kommandant Mark Kelly und seine Besatzung war die Inspektion des Hitzeschildes der Discovery. Allerdings konnte diese Inspektion nicht, wie von vorherigen Missionen gewohnt, mithilfe des Orbiter Boom Sensor System (OBSS) durchgeführt werden, da aufgrund der Größe des Kibo-Weltraumlaboratoriums kein Platz mehr in der Ladebucht des Space Shuttles vorhanden war, um den 15 Meter langen Ausleger aufzunehmen. Shuttlepilot Ken Ham und Missionsspezialistin Karen Nyberg mussten daher auf die Kameras des Roboterarmes zurückgreifen, um eine grobe Inspektion des Orbiters durchzuführen. Erst nachdem das Space Shuttle an die Internationale Raumstation festgemacht hat, kann die Besatzung der Discovery das OBSS, welches während der letzten Shuttle-Mission von der STS-123-Besatzung zurückgelassen wurde, in Empfang nehmen und bei Bedarf auffällige Stellen am Hitzeschild untersuchen. Eine vollständige Untersuchung mithilfe des OBSS wird am zwölften Flugtag erfolgen, bevor das Space Shuttle mitsamt des Auslegers zur Erde zurückkehrt.

Karen Nyberg (Mitte vorn) war bei den Interviews am meisten gefragt.
(Bild: NASA-TV)

Die Besatzung bereitete sich außerdem auf das bevorstehende Rendezvous mit der Internationalen Raumstation vor. So installierte sie eine Kamera im Andocksystem, mit dessen Hilfe Kommandant Kelly präzise das Shuttle für den Andockvorgang ausrichten kann. Die Astronauten fuhren auch den Ring des Andocksystems aus. Dieser Ring wird zuerst die Raumstation berühren und dann mithilfe von Haken eine feste Verbindung mit der Station herstellen.

Die Missionsspezialisten Mike Fossum und Ron Garan inspizierten zusätzlich ihre Ausrüstung für den ersten von insgesamt drei Weltraumausstiegen. Gegen Ende des Tages nahmen sich die Astronauten noch ein wenig Zeit, um mit Reportern am Boden über ihre Mission zu sprechen.

Das Mission Management Team (MMT) zeigte sich nach einer ersten groben Analyse mit der Leistung des neuen externen Tanks zufrieden. Der Tank war der erste, der von Beginn an mit all den Modifikationen gebaut wurde, die seit dem Unglück der Columbia am Tank vorgenommen wurden. Bisherige Tanks wurden nur umgebaut, da die Tanks an sich schon existierten.
Zwar verlor auch dieser Tank wieder ein wenig Isolierschaum, allerdings waren die Bruchstücke sehr leicht und klein und lösten sich zu einem Zeitpunkt, zu dem die aerodynamischen Kräfte wahrscheinlich zu gering sind, um Schäden am Orbiter zu erzeugen. Ein genaueres Bild über den Zustand des Hitzeschildes wird mit den Bildern des Rendezvous-Pitch-Manövers zur Verfügung stehen.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 339 Kilometern. Discovery soll heute um 19:54 Uhr MESZ an die Raumstation andocken.

Statusreport Nr. 3 vom 03. Juni 2008 (3. Flugtag)

Die Discovery hat an der ISS festgemacht.
(Bild: NASA-TV)

Die Crew des Space Shuttles Discovery wurde um 12:32 Uhr MESZ mit dem Lied „Away from Home“, vorgetragen von José Molina Serrano, geweckt. Das Lied wurde Missionsspezialist Greg Chamitoff gewidmet.

Um 20:03 Uhr MESZ legte die Discovery unter der Kontrolle von Kommandant Mark Kelly sanft an die Internationale Raumstation an. Bevor es jedoch soweit war, leitete die Besatzung zu Beginn ihres Tages die Rendezvousphase mit einigen Kurskorrekturen ein. Durch diese Kurskorrekturen platzierte sich das Space Shuttle direkt unterhalb der Raumstation. Dort angekommen initiierte Kelly eine langsame 360-Grad-Drehung um die Querachse des Orbiters, um es Stationskommandant Sergei Volkov und Flugingenieur Garrett Reisman zu ermöglichen, für etwa 93 Sekunden Fotos von der Unterseite des Shuttles zu machen. Während dieser Zeitspanne fertigten die beiden Stationsbesatzungsmitglieder mehrere Hundert Aufnahmen an. Diese Fotos werden zurzeit von Experten am Boden auf Auffälligkeiten hin untersucht.
Nach Abschluss des sogenannten Rendezvous Pitch Manövers steuerte Kelly das Space Shuttle in einem Halbkreis direkt vor die Raumstation und von dort langsam zum Pressurized Mating Adapter (PMA) Nummer 2.

Nach der notwendigen Überprüfung der Dichtheit zwischen den beiden Raumfahrzeugen konnten die Besatzungen die Luken zwischen Station und Shuttle um 21:36 Uhr MESZ öffnen und sich herzlich begrüßen. Nach einem Sicherheitsbriefing von Stationskommandant Sergei Volkov und einer kleinen Tour durch die Raumstation installierte Greg Chamitoff seinen Sitz in der Sojus-Kapsel und wurde damit offizielles Mitglied der Expedition 17 an Bord der Raumstation. Reisman wurde zum selben Zeitpunkt ein Missionsspezialist der Space-Shuttle-Crew.

Gegen Ende des Tages begaben sich Mike Fossum und Ron Garan dann in das Quest Airlock, um dort bei reduziertem Luftdruck zu schlafen. Diese Technik soll dazu dienen, Stickstoff aus dem Blutkreislauf zu lösen und damit der gefährlichen Taucherkrankheit vorzubeugen und so für den ersten Weltraumausstieg der Mission den Weg zu ebnen.

Während die Shuttle-Mission derzeit nach Plan verläuft und das Space Shuttle sich in sehr guten Zustand befindet, ergaben die Inspektionen der Startrampe, die regelmäßig nach einem Start durchgeführt werden, schwere Schäden an der Struktur des Startplatzes. Besonders schwer hat es den nördlichen Flammengraben getroffen. Dort brachen ganze Wandteile weg. Die Trümmerteile, die von der Abgaswolke des Shuttles losgerissen wurden, durchschlugen Teile des nördlichen Sicherheitszaunes und stürzten in einen See auf dem Startgelände. Der genaue Grund für diese signifikanten Schäden ist derzeit noch unbekannt und hat auf die aktuelle Mission keinerlei Einfluss. Allerdings könnten je nach Grund und endgültigem Ausmaß der Schäden zukünftige Missionen nach hinten verschoben werden.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 336 Kilometern.

Statusreport Nr. 4 vom 04. Juni 2008 (4. Flugtag)

Die Bodenkontrolle in Houston weckte um 12:32 Uhr MESZ die Astronauten mit dem Lied „Hold Me with the Robot Arm“ vorgetragen von Yusuke Hanawa. Das Lied wurde dem japanischen Astronauten Akihiko Hoshide gewidmet.

Aus dem Laderaum an die Backbordseite der ISS.
(Bild: NASA-TV)

Mike Fossum und Ron Garan absolvierten erfolgreich den ersten von insgesamt drei Weltraumausstiegen. Die beiden Astronauten verbrachten insgesamt 6 Stunden und 48 Minuten außerhalb der Station. Für Garan war es der erste Ausstieg seiner Karriere und der Vierte für Fossum.

Die gestrigen Aufgaben führten Fossum und Garan zu verschiedenen Stellen der Raumstation. Zuerst begaben sie sich zum Trägersegment, um dort das Orbiter Boom Sensor System, welches von der STS-123-Crew zurückgelassen wurde, zu lösen und bei dem Transfer zum Roboterarm des Space Shuttle zu assistieren.
Anschließend bereiteten sie alles für die Installation des Kibo-Weltraumlabors vor. Dazu begaben sie sich zum Harmony-Modul, untersuchten dort den Andockmechanismus auf Verunreinigungen und lösten eine Abdeckung an einem der Fenster. Beide Astronauten begaben sich dann in die Ladebucht des Space Shuttles, um dort am Weltraumlabor zu arbeiten. Sie entfernten einige Schutzabdeckungen vom Andockmechanismus des Moduls und lösten die Verkabelung der Heizung sowie einige Sperrbolzen an den Fenstern.

Für die letzte Aufgabe des Tages begaben sich die beiden Astronauten zum beschädigten Solar Alpha Rotary Joint (SARJ), um dort einige Säuberungstechniken zu testen. Während früherer Inspektionen des SARJ stellte man fest, dass das Innere des Gerätes mit Metallabrieb stark kontaminiert ist. Garan installierte zur selben Zeit ein neues Rolllager im SARJ.

Gegen Ende des Tages konnten dann Akihiko Hoshide und Karen Nyberg das japanische Weltraumlabor aus der Ladebucht des Space Shuttles heben und am Harmony Modul anbringen. Die Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation werden das neue Modul morgen in Betrieb nehmen.

Das Mission Management Team konnte vermelden, dass man nach derzeitigem Stand der Bildauswertung keinerlei Probleme mit dem Hitzeschild des Space Shuttles hat und deshalb auf eine detaillierte Inspektion von bestimmten Stellen am Hitzeschild, der sogenannten Fokus-Inspektion, verzichten kann. Mit der endgültigen Freigabe des Hitzeschildes für den Wiedereintritt wird in den kommenden Tagen gerechnet.

Die Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern, angedockt am Bug der Internationalen Raumstation.

Statusreport Nr. 5 vom 05. Juni 2008 (5. Flugtag)

Ein Blick in das gigantisch wirkende (weil noch weitgehend leere) Innere des japanischen Labormoduls.
(Bild: NASA-TV)

Die Besatzung des Space Shuttle Discovery wurde um 12:32 Uhr MESZ mit dem Lied „Have You Ever“ von Brandi Carlile geweckt. Das Lied wurde Missionsspezialistin Karen Nyberg gewidmet.

Die beiden Besatzungen an Bord der Internationalen Raumstation konzentrierten sich während ihres Arbeitstages hauptsächlich auf das japanische Weltraumlabor. Um 23:05 Uhr MESZ öffneten Karen Nyberg und Akihiko Hoshide die Luke zum Labor und ermöglichten damit den Astronauten zum ersten Mal, ihren neuen Lebensraum zu inspizieren. Wenn das Labor voll ausgestattet ist, wird es insgesamt 23 Geräteträger beinhalten, darunter 10 Träger, die für Experimente bestimmt sind.

ISS-Flugingenieur Oleg Kononeko kümmerte sich außerdem um die defekte Toilette an Bord der Internationalen Raumstation. Er installierte eine Pumpe, die von der STS-124-Besatzung zur Station gebracht wurde. Nach ersten Tests konnte die Bodenkontrolle in Moskau vermelden, dass die Toilette repariert sei und wieder voll einsatzfähig ist.

Shuttlekommandant Mark Kelly und Pilot Ken Ham unterzogen das Orbiter Boom Sensor System (OBSS) erfolgreich einer Reihe von Funktionstests. Das OBSS verblieb zwei Monate auf der Raumstation und wurde während des ersten Außenbordeinsatzes an den Roboterarm der Discovery übergeben. Dort wird der Ausleger bis zu seinem Einsatz am zwölften Flugtag verbleiben, bevor er in der Ladebucht des Space Shuttles zur Erde zurückkehrt.

Missionsspezialist Garret Reisman und Expedition-17-Mitglied Greg Chamitoff kümmerten sich derweil um die Luftaufbereitungsanlagen im Destiny-Labor der Internationalen Raumstation. Die sogenannte CDRA-Anlage wird dauerhaft eingesetzt werden, wenn in naher Zukunft die Besatzungsstärke der Raumstation auf sechs Personen angehoben wird.
Gegen Ende des Tages begaben sich Mike Fossum und Ron Garan in Vorbereitung auf den zweiten Außenbordeinsatz der Mission ins Quest Airlock.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern.

Statusreport Nr. 6 vom 06. Juni 2008 (6. Flugtag)

Auf geht’s zum zweiten Außeneinsatz.
(Bild: NASA-TV)

Die Crew an Bord des Space Shuttles Discovery wurde um 12:32 Uhr MESZ mit dem Lied „Fly Away“ von Lenny Kravitz geweckt. Das Lied wurde Missionsspezialist Ron Garan gewidmet.

Mike Fossum und Ron Garan verließen für den zweiten Weltraumausstieg der Mission erneut für 7 Stunden und 11 Minuten die Raumstation. Der Fokus lag dabei auf dem japanischen Weltraumlabor. Nachdem die beiden Astronauten die Luftschleuse verlassen hatten, installierten sie zwei Fernsehkameras am Labor. Die Kameras werden für Arbeiten mit dem japanischen Roboterarm benötigt. Anschließend entfernten sie die thermalen Schutzabdeckungen am Roboterarm und an der Luke des Labors. An dieser Luke wird das kleinere japanische Logistikmodul festgemacht, dass sich derzeit noch am Harmony-Modul befindet.

Für die nächste Aufgabe begaben sich die beiden Astronauten zur großen Trägerstruktur der Raumstation. Dort lösten sie die Verankerung zweier Stickstofftanks, welche während des dritten Außenbordeinsatzes getauscht werden sollen. Außerdem demontierten sie eine Fernsehkamera, deren Netzteil versagt hat, an der Backbordseite des Trägers. Sobald die Kamera im Inneren der Station ist, wird die Besatzung das Netzteil austauschen und die Kamera während des nächsten Weltraumausstieges wieder an ihrem Platz montieren.

Fossum machte sich anschließend auf, um den Backbord Solar Alpha Rotary Joint (SARJ) zu untersuchen. Dieses SARJ zeigte im Gegensatz zum Steuerbord SARJ keinerlei Auffälligkeiten und wird immer wieder untersucht, um frühzeitig auf eventuelle Veränderungen reagieren zu können. Fossum berichtete, dass er keinerlei Beschädigungen erkennen konnte und machte zusätzlich einige Fotos, die die Ingenieure am Boden auswerten können.

Im Inneren der Station kümmerten sich derweil die restlichen Crewmitglieder um die Innenausstattung des japanischen Weltraumlabors. Sie installierten Geräteträger im Labor und rüsteten die Steuerkonsole des japanischen Roboterarms für die bevorstehenden Arbeiten aus. Die beiden Crews transferierten außerdem Versorgungsgüter und Ersatzteile vom Shuttle zur Raumstation.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern. Discovery soll am Mittwoch um 13:42 Uhr MESZ die Raumstation wieder verlassen.

Statusreport Nr. 7 vom 07. Juni 2008 (7. Flugtag)

Das japanische Logistik-Modul wird von Harmony zu Kibo verlegt.
(Bild: NASA-TV)

Die Bodenkontrolle in Houston weckte die Astronauten an Bord des Space Shuttles Discovery um 12:32 Uhr MESZ mit dem Lied „Bright as Yellow“ von Innocence Mission. Das Lied wurde Missionsspezialistin Karen Nyberg gewidmet.

Die beiden Besatzungen an Bord des Station-Shuttle-Komplexes konzentrierten sich gestern auf den japanischen Beitrag zur Internationalen Raumstation. Expedition-17-Crewmitglied Greg Chamitoff und Karen Nyberg benutzten den Roboterarm der Raumstation, um das japanische Logistikmodul von seiner temporären Position am Harmony-Modul zu lösen und es an seine endgültige Position am japanischen Weltraumlabor zu verlegen. Der Transfer begann um 21:16 Uhr MESZ und endete 42 Minuten später um 21:58 Uhr MESZ.

Nachdem die beiden japanischen Module vereint waren, versetzte die Crew die Passage zwischen den beiden Modulen wieder unter Druck. Die Bodenkontrolle in Houston überwacht die ganze Nacht die Passage auf eventuelle Lecks. Sollten keine Probleme auftreten, wird die Besatzung das japanische Logistikmodul am Montag wieder betreten.

Zusätzlich gingen die Arbeiten im Weltraumlabor weiter. Neben der Installation von Geräteträgern im Labor arbeitete Akihiko Hoshide am japanischen Roboterarm und vollführte erste Tests. Der Arm wird heute zum ersten Mal bewegt, um den Astronauten während des dritten Außenbordeinsatzes Zugang zu den restlichen Schutzabdeckungen zu ermöglichen.

Shuttlekommandant Mark Kelly und Stationskommandant Sergei Volkov nahmen sich während des Tages eine kleine Auszeit, um Reportern von verschiedenen Fernsehstationen einige Fragen zu beantworten.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 330 Kilometern. Discovery soll am Mittwoch 13:42 Uhr MESZ die Station wieder verlassen.

Statusreport Nr. 8 vom 08. Juni 2008 (8. Flugtag)

Zeit für Öffentlichkeitsarbeit
(Bild: NASA-TV)

Die Besatzung an Bord des Space Shuttle Discovery wurde um 12:02 Uhr MESZ mit dem Lied „Taking Off“ von Godaigo geweckt. Das Lied wurde Missionsspezialist Akihiko Hoshide gewidmet.

Die Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation nahmen zum ersten Mal den japanischen Roboterarm in Betrieb und erweiterten damit die Robotikfähigkeiten der Raumstation. Nachdem am Freitag bereits die Heizungen am Roboterarm aktiviert sowie die Steuerkonsole aufgebaut wurden, sandten Karen Nyberg und Hoshide die ersten Kommandos an den Arm. Sie testeten zuerst den Greifmechanismus, um dann um 18:39 Uhr MESZ eine kleine Bewegung nach unten zu vollführen. Neben der Bestätigung, dass der Arm einwandfrei funktioniert, diente die Bewegung außerdem dazu, den Astronauten Mike Fossum und Ron Garan während des dritten Außenbordeinsatzes ausreichend Platz für das Entfernen von Startsperren und Schutzabdeckungen zu geben.

Nachdem die Arbeiten am Roboterarm abgeschlossen waren, nahmen sich die Astronauten ein wenig Zeit, um mit Reportern von CNN, WCBS-TV und WDAY-TV zu reden.

Später am Tag sprachen Shuttlekommandant Mark Kelly und Akihiko Hoshide noch mit japanischen Würdenträgern. Beteiligt waren unter anderem der japanische Premierminister, Yasuo Fukuda, sowie der Minister für Bildung, Kultur, Sport und Wissenschaft, Kisaburo Tokai, der Direktor des japanischen Nationalmuseums für Wissenschaft und der Astronaut Mamoru Mohri. Der amerikanische Botschafter für Japan und verschiedene Schüler nahmen ebenfalls an der Veranstaltung teil.

Die Crew arbeitete außerdem den ganzen Tag über weiter an der Innenausstattung des japanischen Weltraumlabors. Zusätzlich ging der Transfer von Versorgungsgütern weiter. Gegen Ende des Tages begaben sich dann Fossum und Garan wieder in das Quest Airlock, um sich dort auf den dritten Weltraumeinsatz vorzubereiten.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern. Discovery soll am Mittwoch um 13:42 Uhr MESZ die Raumstation wieder verlassen.

Statusreport Nr. 9 vom 09. Juni 2008 (9. Flugtag)

Arbeiten beim letzten Außeneinsatz der Mission STS 124.
(Bild: NASA-TV)

Die Crew an Bord des Space Shuttle Discovery wurde um 11:32 Uhr MESZ mit dem Titelsong des Mickey Mouse Club geweckt.

Mike Fossum und Ron Garan absolvierten erfolgreich den dritten und damit letzten Außenbordeinsatz der Mission. Die beiden Astronauten verließen für 6 Stunden und 33 Minuten die Raumstation. Für Fossum war es der insgesamt sechste Einsatz in seiner Karriere, während Garan seinen dritten Ausstieg absolvierte.

Die erste Aufgabe ihres Tages führte die beiden Astronauten zu einem der Stickstofftanks auf der Steuerbordseite der Trägerstruktur der Raumstation. Dort angekommen tauschten die beiden den Tank gegen einen neuen aus. Garan arbeitete dabei vom Roboterarm der Raumstation aus, der von Karen Nyberg und Akihiko Hoshide gesteuert wurde. Da der Tank auf der Backbordseite verstaut werden sollte, musste der Roboterarm ein Manöver durchführen, das am Boden den Spitznamen Scheibenwischer bekommen hat. Das Manöver erlaubte Garan einen spektakulären Ausblick auf die gesamte Station und die Erde im Hintergrund.

Nach erfolgreichem Abschluss der Arbeiten am Stickstofftank trennten sich die beiden Astronauten, um an verschiedenen Aufgaben zu arbeiten. Fossum begab sich erneut zum Backbord Solar Alpha Rotary Joint (SARJ), um dort eine Probe des Materials aufzunehmen, dass er während der routinemäßigen Inspektion im Verlaufe des zweiten Außenbordeinsatzes entdeckt hatte. Die Probe wird zur Erde zurückgebracht, wo sie von Experten untersucht werden soll. Anschließend begab sich Fossum zum japanischen Weltraumlabor, wo er Schutzabdeckungen entfernte sowie Startsperren von einem Fenster an Kibo löste. Zusätzlich installierte er noch Abdeckungen am Labor, die das Modul gegen Mikrometeoriten schützen soll. Zum Abschluss zog Fossum eine Schraube an einer der Kameras des Labors fest, da die japanische Bodenkontrolle ungewöhnliche Bewegung festgestellt hatte.

Garan kümmerte sich derweil um die reparierte Kamera, die die beiden während des letzten Einsatzes demontiert hatten. Er installierte sie wieder an ihrer alten Position, wo sie sofort einwandfrei funktionierte.

Aufgrund der schnellen und präzisen Arbeit der beiden Astronauten konnten sie einige zusätzliche Arbeiten erledigen. Fossum installierte eine Isolierabdeckung am Harmony-Modul, während Garan eine weitere Startsperre am Steuerbord SARJ entfernte. Fossum verlegte außerdem noch eine Fußhalterung.

Später am Tag versammelte sich die gesamte Besatzung für ein gemeinsames Essen, bevor sie sich wieder an die Arbeit machte und Transfergüter zwischen Shuttle und Station transferierte.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern. Discovery soll am Mittwoch um 13:42 Uhr MESZ die Raumstation verlassen.

Statusreport Nr. 10 vom 10. Juni 2008 (10. Flugtag)

Der japanische Roboterarm ist einsatzbereit.
(Bild: NASA-TV)

Die Bodenkontrolle weckte die Astronauten an Bord des Space Shuttle Discovery um 11:02 Uhr MESZ mit dem Lied „The Spirit of Aggiland“ gespielt von der Texas Aggi Band. Das Lied wurde Missionsspezialist Mike Fossum gewidmet.

Die Astronauten konzentrierten sich gestern hauptsächlich auf das japanische Weltraumlabor, um dort letzte Arbeiten vorzunehmen. Die Missionsspezialisten Akihiko Hoshide und Karen Nyberg bedienten den japanischen Roboterarm, brachten ihn in die endgültige Halteposition und vollführten noch einige Tests mit dem Bremsen des Arms. In seiner jetzigen Position wird der Roboterarm verbleiben, bis er für die Arbeiten mit der externen Plattform, die nächstes Jahr zur Raumstation fliegen soll, gebraucht wird.

Nyberg und Hoshide machten sich dann an die Arbeit, um die Luke zum japanischen Logistikmodul wieder zu öffnen. Die Besatzung der Raumstation kann dieses Modul als wertvollen Stauraum nutzen. Shuttlekommandant Mark Kelly und Mike Fossum begaben sich derweil in das Quest Airlock, um dort Batterieladegeräte auszutauschen.

Missionsspezialist Garret Reisman arbeitete weiterhin zusammen mit Greg Chamitoff, um ihm die kleinen Tipps und Tricks für das Leben an Bord der Internationalen Raumstation zu zeigen. Reisman wird nach drei Monaten an Bord der Raumstation mit dem Space Shuttle Discovery wieder zur Erde zurückkehren. Chamitoff wird an Bord der Station verbleiben und seine sechsmonatige Mission in Angriff nehmen.

Später am Tag versammelten sich dann beide Besatzungen im japanischen Weltraumlabor für die traditionelle gemeinsame Pressekonferenz. Sie beantworteten dabei Fragen von Reportern aus den USA und Japan. Zusätzlich transferierte die Besatzung letzte Gegenstände und Experimente zwischen Station und Shuttle, bevor dann heute die Luken zwischen den Raumfahrzeugen geschlossen werden.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern. Discovery soll morgen um 13:42 Uhr MESZ von der ISS ablegen.

Statusreport Nr. 11 vom 11. Juni 2008 (11. Flugtag)

Abschluss-Meeting beider Besatzungen mit der internationalen Presse
(Bild: NASA-TV)

Die Besatzung des Space Shuttle Discovery wurde um 10:32 Uhr MESZ mit dem Lied „All Because of You“ von U2 geweckt. Das Lied wurde Missionsspezialist Ron Garan gewidmet.

Nach den anstrengenden letzten Tagen, in denen die Crew drei Außenbordeinsätze erfolgreich absolvierte und das Innere des japanischen Weltraumlabors mit ersten Experimenten und technischen Geräten ausstatteten, konnten sich die Besatzung gestern auf ein wenig Freizeit freuen.

Zuvor jedoch erwartete die Besatzung noch einige kleinere Arbeiten in Kibo. Sie installierte ein Back-up System für den japanischen Roboterarm, bevor sie alle nicht mehr benötigten Gegenstände verstaute.

ISS-Flugingenieur Greg Chamitoff und Missionsspezialist Garrett Reisman nahmen sich noch ein wenig Zeit, um mit Reportern am Boden über ihre bisherigen Erfahrungen an Bord der Raumstation zu reden. Reisman wird mit dem Space Shuttle nach drei Monaten Aufenthalt auf der Raumstation zur Erde zurückkehren. Chamitoff dagegen ist am Beginn seines sechsmonatigen Aufenthaltes.

Nachdem die Crew sich ein wenig erholen konnte, kam auch schon der Moment, an dem sich beide Besatzungen voneinander verabschieden mussten. Kurze Zeit später wurden die Luken zwischen beiden Raumfahrzeugen geschlossen. Die Shuttlebesatzung konzentrierte sich anschließend auf die Vorbereitungen für das Ablegemanöver.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 340 Kilometern. Discovery soll heute um 13:42 Uhr MESZ die Raumstation wieder verlassen.

Statusreport Nr. 12 vom 12. Juni 2008 (12. Flugtag)

Die Discovery mit leerem Laderaum
(Bild: NASA-TV)

Die Besatzung des Space Shuttle Discovery wurde um 10:12 Uhr MESZ mit dem Lied „Centerfield“ von John Fogerty geweckt. Das Lied wurde Shuttlepilot Ken Ham gewidmet.

Nach fast neun Tagen gemeinsamer Arbeiten an Bord der Internationalen Raumstation legte die Besatzung gestern um 13:42 Uhr MESZ von der Raumstation ab. Zuvor installierte die Besatzung wieder eine Kamera im Andockmechanismus. Diese Kamera ermöglichte es Shuttlekommandant Mark Kelly und Pilot Ken Ham die Feinsteuerung des Shuttles beim Verlassen der Station.

Nach dem das Shuttle sich weit genug von der Raumstation entfernt hatte, initiierte Ham den sogenannten Fly-around. Bei dieser Umrundung der Raumstation dokumentierte die Shuttlebesatzung die komplette Raumstation inklusive des neuen japanischen Weltraumlabors. Mit Abschluss des Fly-around, wurden die Steuerdüsen des Space Shuttle gezündet und die beiden Raumfahrzeuge trennten sich endgültig.

Die Crew konzentrierte sich anschließend auf die Inspektion des Hitzeschildes mithilfe des Orbiter Boom Sensor Systems. Die komplette Untersuchung beanspruchte etwa vier Stunden und beinhaltete die beiden Flügelkanten und die Nasenkappe des Orbiters. Die gewonnenen Daten werden derzeit am Boden durch Experten ausgewertet. Mit einem Ergebnis wird am Freitag gerechnet.

Nach Abschluss der Inspektion begannen an Bord des Space Shuttles die Vorbereitungen für die Landung am Samstag.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 335 Kilometern.

Statusreport Nr. 13 vom 13. Juni 2008 (13. Flugtag)

Pressekonferenz
(Bild: NASA-TV)

Die Bodenkontrolle in Houston weckte die Besatzung an Bord des Space Shuttles Discovery um 09:32 Uhr MESZ mit dem Lied „Crystal Frontier“ von Calexico. Das Lied wurde Shuttlekommandant Mark Kelly gewidmet.

Nach den vergangenen, anstrengenden Tagen konnte sich die Besatzung auf ein wenig Freizeit freuen und begann außerdem, sich auf die Rückkehr zur Erde vorzubereiten.

Die Missionsspezialisten Karen Nyberg und Ron Garan kümmerten sich um das Orbiter Boom Sensor System und verstauten es in der Ladebucht des Space Shuttles. Der 15 Meter lange Ausleger wurde gestern für die Inspektion des Hitzeschildes genutzt und wird für den Rest der Mission nicht mehr benötigt. Die bisherige Auswertung der bei der Inspektion gewonnenen Bilddaten deuten auf keinerlei Probleme mit dem Hitzeschild hin. Der endgültige Bericht zum Status des Space Shuttles wird für heute erwartet.

Die Crew vollführte eine Anpassung der Umlaufbahn, um so zusätzliche Landemöglichkeiten für Sonntag zu ermöglichen, falls das Shuttle am Samstag nicht zur Erde zurückkehren kann. Außerdem versammelte sich die Besatzung für Interviews mit zwei Radio- und Fernsehstationen und beantworteten deren Fragen.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 335 Kilometern. Discovery soll am Samstag 17:15 Uhr MESZ in Florida landen.

Statusreport Nr. 14 vom 14. Juni 2008 (14. Flugtag)

Die Besatzung an Bord des Space Shuttles Discovery wurde um 9:02 Uhr MESZ mit dem Lied „Baby Won’t You Please Come Home“ von Louis Prima und Keely Smith geweckt. Das Lied wurde dem Missionsspezialisten und ehemaligem Mitglied der ISS-Expeditionen 16/17, Garrett Reisman, gewidmet.

Die Crew absolvierte ihren wahrscheinlich letzten vollen Tag in der Umlaufbahn und dementsprechend konzentrierte sich die gesamte Besatzung auf die Vorbereitungen zur Landung.

Steuerklappen der Discovery
(Bild: NASA-TV)

Shuttlekommandant Mark Kelly und sein Pilot Ken Ham überprüften verschiedene Shuttlesysteme auf ihre einwandfreie Funktionsweise. Dazu gehört auch ein Test Flugsteuerflächen des Orbiters, bei dem alle Steuerflächen bewegt werden. Beim Test der Bremsklappen, die auch gleichzeitig als Ruder fungieren, erkannte die Besatzung einen Gegenstand, der sich langsam vom Shuttle entfernte, und alarmierte die Bodenkontrolle. Nachdem die Crew einige Fotos von diesem Gegenstand zum Boden gefunkt hatte, konnten die Experten allerdings Entwarnung geben. Bei dem Gegenstand handelt es sich um eine Hitzeschutzabdeckung, die allerdings nur für den Start vorgesehen ist und beim Wiedereintritt keine Rolle spielt.

Die Besatzung erkannte außerdem ein hervorstehendes Teil am Ruder, machte auch hiervon einige Fotos und sandte sie zur Erde. Auch hier konnten die Experten nach eingehender Studie keinerlei Gefahr für den Orbiter ausmachen.

Nach den Tests mit dem Steuerflächen des Orbiters, wurde das Reaction Control System (RCS) auf seine einwandfreie Funktion hin überprüft. Dazu wurden alle Düsen zum Test gezündet. Das RCS wird zur Lagesteuerung des Orbiters in den oberen Luftschichten genutzt, da dort die Luft noch zu dünn ist, um die Steuerflächen des Orbiters zu benutzen.

Die Crew verstaute alle nicht mehr benötigten Gegenstände im Mitteldeck des Space Shuttles und baute den Spezialsitz für Garrett Reisman auf. Dieser Sitz soll Reisman helfen, sich besser wieder an die Schwerkraft zu gewöhnen.

Gegen Ende des Arbeitstages konnte die Bodenkontrolle der Besatzung mitteilen, dass nach Auswertung aller bei der Inspektion des Hitzeschildes gemachten Aufnahmen das Hitzschild des Orbiters vollkommen intakt ist und damit einer sicheren Rückkehr nichts mehr im Wege steht.

Das Space Shuttle Discovery befindet sich derzeit in einer Höhe von ca. 335 Kilometern. Discovery soll am Samstag um 17:15 Uhr MESZ in Florida landen.

Statusreport Nr. 15 vom 15. Juni 2008 (Landung)

Die Crew an Bord des Space Shuttle Discovery wurde ein letztes Mal um 8:32 Uhr MESZ von der Bodenkontrolle in Houston mit dem Lied „Life on an Ocean Wave“ geweckt. Das Lied wurde von der U.S. Merchant Marine Academy Band gespielt und Shuttlekommandant Mark Kelly und seiner Besatzung gewidmet.

Die Discovery landet nach erfolgreichem Flug.
(Bild: NASA-TV)

Nach fast 14 Tagen und einer 9 Millionen Kilometer langen Reise kehrte das Space Shuttle Discovery und seine Besatzung sicher zum Kennedy Space Center in Florida zurück. Es war die 69. Landung in Florida und die fünfte Landung dort in Folge.

Zuvor kümmerte sich die Crew noch um letzte Arbeiten im Shuttle, um den Orbiter auf die Landung vorzubereiten. So schlossen sie die Türen der Ladebucht und begaben sich in ihre orangefarbenen Anzüge, die sie auch schon beim Start getragen hatten. Um 16:10 Uhr MESZ erfolgte dann die Zündung der beiden Orbitalen Manöver-Triebwerke. Eine Stunde und fünf Minuten später landete Kommandant Mark Kelly das Space Shuttle sanft auf der Landebahn 15 des Kennedy Space Centers.

Mit der Landung endete eine arbeitsreiche Mission für die siebenköpfige Besatzung, in der sie das japanische Weltraumlabor Kibo zur Internationalen Raumstation gebracht hat. Außerdem brachte sie mit Greg Chamitoff ein neues ISS-Besatzungsmitglied zur Raumstation und holte Garrett Reisman, der insgesamt 90 Tage an Bord der Station verbracht hat, wieder zurück auf die Erde.

Die nächste Shuttle-Mission, STS 125, soll im Oktober dieses Jahres starten und wird eine besondere Mission sein. Das Ziel dieser Mission wird das Hubble-Weltraumteleskop. Damit ist es die erste Shuttlemission seit dem Columbia-Unglück, die nicht zur Internationalen Raumstation geht. Für die NASA wird diese Mission eine besondere Herausforderung darstellen, da die Internationale Raumstation nicht als sicherer Hafen zur Verfügung steht, falls während des Starts das Shuttle beschädigt werden sollte. Um im Fall der Fälle die STS-125-Crew retten zu können, werden für diese Mission gleich zwei Space Shuttles vorbereitet und auf die beiden Startrampen gebracht. STS-125 wird die fünfte und letzte Wartungsmission für das Hubble-Teleskop sein und soll 11 Tage in Anspruch nehmen.

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