Straßenverwaltung mit Satelliten

Die Europäische Weltraumbehörde ESA arbeitet mit portugiesischen Organisationen zusammen, um die Verkehrssicherheit auf Europas Strassen mit Raumfahrttechnik zu verbessern.

Ein Beitrag von meiklampmann. Quelle: ESA.

Jedes Jahr sterben in Europa 40.000 Menschen aufgrund von Verkehsunfällen, und 1.700.000 verletzen sich bei Verkehrsunfällen. Statistiken zeigen, dass einer von drei Europäern während seiner Lebensdauer zum Verkehrsopfer wird.
Um diese Zahlen zu senken, überprüft man nun, die bisherige Verkehsüberwachung durch Satelliten zu unterstützen beziehungsweise ausführen zu lassen.

Ein neues System dafür wird gegenwärtig in Portugal entwickelt und getestet. Das Projekt namens ARMAS (aktive Straßenverwaltung mithilfe von Satelliten), ist ein System für die Überwachung von Fahrzeugen über Satelliten basierend auf das System EGNOS (europäische Geostationäre Navigationsüberwachungsdienst).

Die ersten Zeittests werden zur Zeit auf der „Vasco Da Gamma“-Brücke, einer der längsten Brücken in Europa, durchgeführt.

Ein Empfänger, der sich im Fahrzeug befindet, berechnet die Position des Fahrzeuges in Echtzeit und ermöglicht so einen Informationenaustausch mit einem regionalen Kontrollzentrum. Der erste Nutzen dieses System wird die Durchführung einer virtuellen Zahlung der Benutzungsgebühr von Tunneldurchfahrten. Dies erspart Zeit und ein Ende der gefährlichen Verkehrsschlangen vor den Tunneleingängen.

Das neuartige System erlaubt auch, Informationen über Probleme zu senden, die auftreten könnten, während sie mit ihren Auto unterwegs sind. Ein S.O.S. Alarm kann im Notfall ausgelöst werden. Das Signal erscheint dann sofort auf einem Bildschirm im Kontrollzentrum, das dann sofort Hilfe senden kann, sobald es den genauen Standort des Fahrzeugs kennt. Es ist auch möglich, nahe am Kontrollzentrum fahrende Autofahrer zu warnen, langsamer zu fahren.

Auf der gleichen Weise können Fahrer vor Vorfällen gewarnt werden, auf die sie während ihrer Fahrt stoßen könnten. Die Informationen darüber werden auf einen Bildschirm angezeigt. Das ermöglicht den Fahrerm, die notwendigen Maßnahmen einzuleiten, um auf die kommenden Gefahren wie zum Beispiel Rückstaus, Gassenänderungen usw. reagieren zu können.

ARMAS konnte dann später für alle Straßennetze in Europa gelten.

Andere Verwendungen, die monentan entwickelt werden, sind Hinderniswahrnehmung und deren Umgehung sowie intelligente Geschwindigskeitvorschläge bis hin zur umstrittenen Durchsetzung der Tempovorschläge in Ausnahmefällen mittels automatischer Drosselung. All diese Funktionalitäten werden durch die Verwendung des EGNOS-Signals möglich gemacht – und zukünftig von Europas neues Navigationssystem Galileo.
Das EGNOS-Signal wird Mitte 2004 verfügbar sein, und Galileo soll im 2008 betriebsbereit sein und das amerikansiche GPS-System in Europa ablösen.

EGNOS ist eine Initiative der europäischen Weltraumbehörde, der Europäischen Kommission und des Eurocontrol.

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