Sterngucker findet rekordbrechenden Asteroiden

Ein britischer Amateurastronom hat den am schnellsten drehenden Asteroiden in unserem Sonnensystem entdeckt.

Ein Beitrag von Christian Bewermeyer. Quelle: STFC.

Richard Miles, ein 56-jähriger Astronom aus Südwest-England, machte seinen aufregenden Fund am 29. April, indem er das Faulkes Telescope South in Australien von seiner Heimat aus fernsteuerte. Während seiner Beobachtungen stieß er auf 2008 HJ. Dieser neuentdeckte Asteroid dreht sich in nur 42,7 Sekunden um sich selbst, womit er 2000 DO8, mit 78 Sekunden der bisherige Rekordhalter, ablöst.

STFC
Ein Flitzer: Während der Aufnahme des Bildes hat 2008 HJ mehr als 1.500 Kilometer zurückgelegt
(Bild: STFC)

Miles´ Entdeckung ist ein Erfolg für das neue Faulkes Telescope Project, bei dem Teleskope in Australien und Hawaii benutzt werden, um relativ kleine Asteroiden zu erforschen. An diesem Projekt nehmen auch Schüler teil, um für je eine halbe Stunde eines der Teleskope über das Internet zu steuern. Bereits im April wurde hierbei der Asteroid 2008 GP3, der immerhin nur 11 Minuten für eine Umdrehung benötigt, gefunden. 2008 HJ war erst das vierte Objekt, dass während der Studie beobachtet wurde.
2008 HJ ist wahrscheinlich ein dichter, steiniger Körper mit einer Größe von 12 x 24 Metern. Obwohl er damit kleiner als ein Tennisplatz ist, wird angenommen, dass 2008 HJ mehr als 5.000 Tonnen wiegt. Als der Asteroid an der Erde vorbeizog, bewegte er sich mit einer Geschwindigkeit von fast 45 Kilometern pro Sekunde. 2008 HJ befindet sich derzeit ca. 1 Million Kilometer von der Erde entfernt.

Für Dr. Paul Roche, den Direktor des Faulkes Telescope Project von der Cardiff University, stellt der Fund die Fähigkeiten von Amateurastronomen und Schülern dar, spannende wissenschaftliche Ergebnisse hervorzubringen. „Indem man Richard Zugang zu großen Teleskopen verschafft hat, haben wir den bisherigen Rekord unterboten.“
Das Wissen über den Bestand an kleinen, erdnahen Asteroiden ist immer noch sehr gering, so dass Schulen und andere Einrichtungen zur Erforschung unserer Nachbarn beitragen können. Man nimmt an, dass die meisten Asteroiden bei Kollisionen von größeren Körpern als Fragmente übriggeblieben sind.

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