Ein neues Bild vom Chandra-Weltraumteleskop zeigt eine Symbiose zwischen einem Weißen Zwerg und einem Roten Riesen im Sternbild Cygnus (Schwan). Der Weiße Zwerg lebt dabei vom stellaren Wind seines Partners.
Ein Beitrag von Thomas Hofstätter. Quelle: Chandra. Vertont von Peter Rittinger.
Das Bild zeigt die Region CH Cyg, 800 Lichtjahre von der Erde entfernt. Das große Bild stammt aus dem Digitized Sky Survey (DSS), der kleinere Ausschnitt rechts oben ist ein Kompositum aus Aufnahmen von Chandra (rot), Hubble (grün) und dem Very Large Array (VLA) (blau).
Der Weiße Zwerg zieht dabei den Sternenwind von seinem Partner, einem Roten Riesen, an. Die Materie bildet eine Akkretionsscheibe um den Weißen Zwerg, bevor sie von ihm verschlungen wird. CH Cyg ist eine von nur wenigen Hundert Systemen, die ein solches Phänomen aufweisen. Die beiden Partner beeinflussen dabei gegenseitig ihr tägliches „Leben“ und ihre Entwicklung.
Das kleine Bild rechts oben zeigt einen kürzlich von den drei genannten Teleskopen aufgenommenen Jet, der sich mit knapp 5 Millionen km/h vom System wegbewegt. Er erstreckt sich zwischen 20 Astronomischen Einheiten bis zu 750 Astronomische Einheiten vom Sternsystem. Letzere Entfernung entspricht 20 Mal der Entfernung vom Pluto zur Sonne.
Der Begriff „Symbiose“ aus der Biologie beschreibt eigentlich ein Zusammenleben mit beiderseitigem Vorteil. In diesem Fall ist das aufgrund der großen Unterschiede zwischen den beiden Sternen nicht möglich. Der Rote Riese ist so groß, dass er ohne Probleme Masse an den Weißen Zwerg abgeben kann.
Das entsprechende Release wurde am 20. Februar in der Ausgabe der Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.
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