Nun hat ein internationales Forschungsteam einen Neutronenstern entdeckt, der sich augenscheinlich wie ein Schwarzes Loch verhält.
Ein Beitrag von Christian Ibetsberger. Quelle: CSIRO.
Eines der faszinierendsten und bekanntesten Phänomene im Universum ist das berüchtigte Schwarze Loch. Mit seiner enorm großen Masse und Anziehungskraft kann es alles verschlingen, was ihm zu nahe kommt. Schwarze Löcher entstehen aus implodierenden Neutronensternen, die wiederum entstehen, wenn ein massereicher Stern seinen atomaren Treibstoff verbraucht hat und dann durch den fehlenden Druck vom Innern, der bei der Kernfusion ensteht, durch die Schwerkraft zuerst zusammensackt und dann explodiert. Doch nun fanden Forscher einen Stern der sich nahezu wie ein Schwarzes Loch benimmt. So scheint es zumindest.
Mit Hilfe des CSIRO Australia Telescope im Norden von Australien konnten Astronomen aus den Niederlanden, Großbritannien und Australien diesen besagten Stern (Circinus X-1), 20.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, im Circinus Sternbild nahe dem südlichen Kreuz untersuchen. Schon seit 1970 ist dieser Stern für seine messbaren Röntgenstrahlen und Radiowellen berüchtigt. Bis heute war man sich sicher das es sich nicht um einen Stern, sondern um ein Schwarzes Loch handelt, doch dies wurde nun wiederlegt.
In Wirklichkeit handelt es sich um ein Sternenpärchen. Der größere von beiden ist ca. vier bis fünf mal so groß wie unsere Sonne, der andere ist kleiner und kompakter als sein Partner. Augenmerk legten hierbei die Wissenschaftler auf den kleineren Stern. Denn dieser „spuckt“ Protonenströme. Dieses Phänomen ist normalerweise nur bei Schwarzen Löchern zu beobachten, wenn sie Gas oder andere Materie verschlingen. „Es ist naheliegend das unser kleinerer Freund ein Neutronenstern ist, der seinen Partner langsam auffrisst“, erklärte Dr. Helen Johnston von der University of Sydney. Ein Grund dafür scheint die gegenseitige Anziehungskraft der beiden Sterne zusein, denn die zwei Sterne umkreisen sich in einem 17-Tage Zyklus. Noch eine erstaunliche Erkenntnis gewannen die Forscher aus den Protonenströmen. Den diese erreichen zu 99,8 Prozent Lichtgeschwindigkeit, dies ist wiederum normalerweise nur bei Schwarzen Löchern der Fall. In beiden Fällen ist es noch unklar warum diese Ströme so hohe Geschwindigkeiten erreichen.
Dieser Einzelfall gab dem Team und den Astronomen auf der ganzen Welt weitere Aufschlüsse über die komplizierten Abläufe im Kosmos.