Start von Umweltsatellit NOAA-N Prime steht bevor

Am 22. Januar 2009 teilte die US-amerikanische Weltraumbehörde NASA in Washington mit, dass man sich in der Vorbereitung des Starts des Satelliten NOAA-N Prime für die National Oceanic and Atmospheric Administration befinde.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: NASA, NOAA.

NASA
Delta-II 7320-10
(Grafik: NASA)

In den frühen Morgenstunden des 15. Januar 2009 wurde der Satellit nach Vorbereitungsarbeiten im Gebäude 1610 auf der der Vandenberg Air Force Base (VAFB) in Kalifornien zur Startrampe SLC-2W gebracht, und dort auf die Spitze einer Delta-II-Rakete gesetzt. Der Start soll nach derzeitigem Stand am 4. Februar 2009 um 11:22 Uhr MEZ erfolgen. Das Startfenster reicht von 11:22 Uhr MEZ bis 11:32 Uhr MEZ. Transportieren wird den beim Start 1419,8 Kilogramm schweren Satelliten eine Delta-II-Rakete in 7320-10-Konfiguration mit 3 Feststoffboostern.

NOAA-N Prime soll für die Wettervorhersagen der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) Atmosphären- und Erdoberflächenbeobachtungsdaten sammeln. Die von den Instrumenten des Satelliten gewonnenen Daten werden im Satelliten gespeichert, und können an
Bodenstationen rund um die Erde übertragen werden. Aber nicht nur der irdischen Wetterbeobachtung wird der Satellit dienen, auch Daten über das sogannte „Space Weather“, das Weltraumwetter, sollen aufgezeichnet und an interessierte Stellen weitergegeben werden können. Zum Beispiel wird der Sonnenwind gemessen werden, der bei entsprechender Intensität z. B. irdische Kommunikationsstrecken und auch solche durch den Weltraum stört und unter Umständen auch Schäden an Satelliten und an Infrastruktur irdischer Stromversorgungssysteme verursacht. Für Menschen auf Weltraummission kann der Sonnenwind ebenfalls gefährlich werden.

NOAA
Delta-II-Vorbereitung in Vandenberg
(Bild: NOAA)

Neben den Gerätschaften für die Wetterbeobachtung sind auf dem Satelliten auch solche zur Unterstützung und Ergänzung des satellitenunterstützten Such- und Rettungssystems SARSAT (Search and Rescue Satellite-Aided Tracking) untergebracht. Seit der Einführung von SARSAT im Jahre 1982 wurden alle NOAA-Satelliten in polaren Orbits mit Relais zur Auffassung und Weiterleitung von Notrufen ausgestattet. Der Betrieb von SARSAT ermöglichte bis dato die Rettung von über 24.500 Menschenleben.

Der Orbit von NOAA-N Prime ist so gewählt, dass zusammen mit einem weiteren Satelliten gewährleistet ist, dass jeder Punkt der Erde innerhalb von 12 Stunden zwei Mal beobachtet werden kann. NOAA-N Prime soll den am 20. Mai 2005 gestarteten NOAA 18 ersetzen. Die Ausstattung von NOAA-N Prime ist im Wesentlichen identisch mit der von NOAA 18, zusätzlich besitzt NOAA-N Prime aber ein erweitertes Datensammelsystem (Advanced Data Collection System – ADCS) und weiterentwickelte Hardware für das Such- und Rettungsprogramm. Erreicht NOAA-N Prime seinen vorgesehenen Orbit, wird der Satellit in NOAA 19 umbenannt werden.

Die NOAA kümmert sich um Betrieb und Finanzierung der NOAA-Umweltsatelliten und besorgt die Verteilung der gewonnenen Daten innerhalb der Vereinigten Staaten. NASAs Goddard Space Flight Center (GSFC) ist verantwortlich für Entwicklung und Start der Satelliten. 21 Tage nach dem Start soll die Kontrolle von NOAA 19 von der NASA an die NOAA übergeben werden. Die Tests des Satelliten im Orbit durch die amerikanische Raumfahrtbehörde sollen etwa 45 Tage nach dem Start abgeschlossen sein.

Raumcon:

Deutsche Seite mit Wetterbildern der NOAA-Satelliten in polaren Orbits:

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