Wie die US-amerikanische Luftwaffe, die das GPS-Navigationssatellitennetz betreibt, am 25. Mai 2010 mitteilte, wird der erste Navigationssatellit der neuen Generation 2F nicht vor dem 28. Mai 2010 von einer Delta-IV-Rakete in den Weltraum transportiert werden können.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: USAF, Raumcon.
Am heutigen 25. Mai 2010 musste der Start des von Boeing gebauten Navigationssatelliten in Cape Canaveral erneut wegen technischer Probleme abgesagt werden. Dabei handelt es sich um die vierte Startverschiebung innerhalb weniger Tage.
Der erste Aufschub am 19. Mai 2010 wurde notwendig, weil einer der Arme des Versorgungsturms der Startrampe SLC-37B auf dem Gelände der Cape Canaveral Air Force Station (CCAFS) in Florida Schwierigkeiten machte. Am dann anvisierten 22. Mai 2010 war jedoch kein Start möglich, weil sich wenige Minuten vor dem geplanten Startzeitpunkt herausstellte, dass Telemetriedaten vom Satelliten an der Spitze der Delta-IV-Rakete nicht ins Startkontrollzentrum gelangten. Innerhalb des am 22. Mai 2010 zur Verfügung stehenden Startfensters konnten die Probleme nicht behoben werden.
Ein neuer Anlauf, der einen Start am 24. Mai 2010 zum Ziel hatte, kam am Tag zuvor ins stocken. Wieder wurde der Start abgesagt, und man nahm sich vor, sich in der zusätzlichen Zeit intensiv mit dem Telemetriedatensystem zu beschäftigen. Das unbefriedigende Funktionieren des Systems wird mittlerweile auf Probleme mit einer Leitungsverbindung zwischen der Startanlage und dem Startkontrollzentrum zurückgeführt.
Am 25. Mai 2010 konnte der Countdown fast vollständig abgewickelt werden, bevor er sieben Sekunden vor dem um 5:13 Uhr MESZ vorgesehenen Abheben unplanmässig angehalten wurde. Da es unter anderem erforderlich ist, der Ursache suspekter Daten vom Lenksystem einer der beiden Feststoffbooster der Rakete auf den Grund zu gehen, kann ein neuer Startversuch frühestens am 28. Mai 2010 erfolgen. Sofern der Start an diesem Tag stattfinden kann, wird er in einem Startfenster zwischen 5:00 Uhr und 5:19 Uhr MESZ erfolgen.
Der bewegliche Wartungsturm ist zwischenzeitlich wieder an die Rakete herangefahren worden, was Ingenieuren und Technikern die erforderlichen Zugangsmöglichkeiten zum Projektil gibt.
Raumcon: