Der für heute um 21:47 Uhr MESZ geplante Start des Space Shuttle Endeavour musste aufgrund einer defekten Elektronikbox an der Auxiliary Power Unit Nummer 1 abgesagt werden.
Ein Beitrag von Thomas Pallmann. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.
Der Startabbruch erfolgte um 18:18 Uhr MESZ als die sechsköpfige Besatzung der Endeavour, bestehend aus dem Kommandanten Mark Kelly, Pilot Gregory Johnson und den Missionsspezialisten Michael Finke, Greg Chamintoff, Andrew Feustel und ESA-Astronaut Roberto Vittori, bereits auf dem Weg zur Startrampe war.
Das Team rund um Startdirektor Mike Leinbach versuchte noch aus dem Kontrollraum und dem Cockpit der Endeavour heraus, das Problem zu beheben, allerdings zeigte sich schnell, dass es keine Möglichkeit gab den Countdown fortzusetzen und so folgte nach einer kurzen Beratung des Mission Management Teams und des Startteams der Abbruch.
Nach einer ersten Fehleranalyse kam es zu einem Kurzschluss in einer der sogenannten Load Control Assembly Boxen (LCA) im hinteren Teil des Space Shuttles, welche die Thermostate und die Treibstoffleitungen anspricht und dafür sorgt, dass der Treibstoff in den Leitungen nicht gefriert. Da man die Mission nicht mit einer ausgefallenen Auxilliary Power Unit (APU), von denen das Space Shuttle insgesamt drei besitzt, in Gefahr bringen wollte, entschied man sich den Start um mindestens 72 Stunden zu verschieben. Eine Verschiebung um mindestens fünf Tage ist aber eher wahrscheinlich, da der Zugang zu den Auxiliary Power Units recht schwierig ist und eine lange Vorbereitungszeit benötigt.
Sollte die Reparatur der Endeavour länger als fünf Tage dauern, so käme es zu einem Konflikt mit dem geplanten Start einer Atlas-Rakete am 6. Mai, was den Start der Endeavour weiter verzögern könnte. Das Startfenster der Endeavour würde sich am 8. Mai für einen einzigen Startversuch wieder öffnen, bevor es zu einem eintägigen Konflikt mit einer Sojus-Kapsel kommen würde, welche die Internationale Raumstation verlässt. Anschließend stände dem Space Shuttle der gesamte restliche Mai zum Start zur Verfügung.
Die Besatzung wird vorerst in Florida bleiben und sich mit diversen Trainingseinheiten weiter auf den Start vorbereiten. Sollten die Wartungsarbeiten an der Endeavour länger als eine Woche beanspruchen, so könnte die Besatzung auch wieder zurück nach Houston fliegen, um dort weiter zu trainieren.
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