Die Forscher untersuchen die Staubpartikel des Kometen Wild 2. Im Laufe dieser Untersuchungen tauchen sie in die tiefste Vergangenheit des Sonnensystems ein. Während dessen entscheidet sich die Zukunft der Raumsonde Stardust
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: NASA.
Sie ist bereits mehr als sieben Jahre im All und hatte eine äußerst interessante, wenn auch komplizierte und gefährliche Mission. Am 15. Januar 2006 ging die sehr erfolgreiche Mission zu Ende. Während sich die Forscher auf der Erde auf die Kometenstaubpartikel stürzen, fragt man sich in Fachkreisen, was nun mit der Raumsonde werden soll? Diese Frage wird die Techniker und Forscher auch weiterhin beschäftigen, doch bis die Entscheidung steht, darf sich Stardust ausruhen. In dieser Woche haben die Techniker alle Geräte der Raumsonde abgeschaltet, ausgenommen Energieversorgung, Empfangssystem und die Systemheizung.
„Wir sangen unsere Raumsonde mit einer Folge von binären 0-en und 1-en in den Schlaf“, scherzte Tom Duxbury, Stardust-Projektmanager beim JPL der NASA. „Stardust hat mehr als sieben Jahre einwandfrei funktioniert und etwa 4,6 Milliarden Meilen zurückgelegt. Da hat sich die Raumsonde sicherlich eine kleine Pause verdient.“ Am 29. Januar 2006, um genau 13:00 Uhr (MEZ), wurden alle Systeme, ausgenommen der oben genannten, abgeschaltet. Dieser Schlafmodus kann über Jahre, ja sogar über Jahrzehnte andauern, ohne dass sich die Geräte an Bord abnutzen. „Dadurch, dass wir Stardust in den Schlafmodus geschickt haben, können wir jetzt in die Zukunft blicken und eine genaue Verwendung für Stardust suchen. Jetzt wäre eine Entscheidung viel zu hastig und vermutlich übereilt. Stardust hat viel Potenzial, das man überlegt anlegen muss“, meint Dr. Tom Morgan vom NASA-Hauptquartier in Washington DC. „Bis jetzt ist die Mission einmalig gut verlaufen. Alles was wir mit dieser Aktion wollen, ist einfach die Ressourcen der Raumsonde für später aufheben.“
Zurzeit befindet sich die Raumsonde in einem Orbit, der sie nahe an die Sonne bringt. Danach geht es wieder zurück zum Mars und sogar noch weiter hinaus. Der nächste Fly-By an der Erde wird erst am 14. Januar 2009 stattfinden – bis dahin sollten die Forscher und Techniker sicherlich eine neue Berufung für die Raumsonde gefunden haben! An diesem Tag wird die Raumsonde in einer Entfernung von einer Million Kilometer die Erde passieren.
Kometenstaubpartikel in sehr gutem Zustand
Während man sich fragt, was mit der Raumsonde Stardust nun zu machen ist, freuen sich die Forscher über die großartigen Kometenstaubpartikel. Sie erhoffen sich dadurch, dass man die Entwicklung des Sonnensystems besser verstehen kann. Die Forscher kommen beim Entfernen der Staubpartikel von der Landekapsel sehr gut weiter und können bald mit den gesamten Staubpartikeln arbeiten und forschen. Erste Forschungsergebnisse werden dann relativ schnell zu erwarten sein.