Stardust-Kapsel wird ausgestellt

Die Rückkehrkapsel der Stardust-Mission wurde dem Smithsonian-Museum übergeben. Von allen Gegenständen, die Menschen je gebaut haben, hat sie den weitesten Weg zurückgelegt – einmal Deep Space und zurück. Die Sonde selbst soll 2011 den Kometen Tempel 1 besuchen.

Ein Beitrag von Axel Orth. Quelle: NASA/JSC.

NASA/JSC
Karen McNamara mit der Stardust-Rückkehrkapsel im Space Exposed Hardware Lab des JSC am 4. September 2008 bei der Vorbereitung der Übergabe an das Smithsonian-Institut.
(Bild: NASA/JSC)

Die Raumsonde Stardust startete am 7. Februar 1999. Im Laufe einer siebenjährigen Reise von 4,8 Milliarden Kilometern sammelte sie interstellaren „Sternenstaub“, flog im Januar 2004 im Abstand von 241 Kilometern an dem Kometen „Wild-2“ vorbei und sammelte Komamaterial. Schließlich, am 15. Januar 2006, flog sie an der Erde vorbei und klinkte dabei die Rückkehrkapsel aus, die problemlos landete (Raumfahrer.net berichtete).
„Sehr wenige Leute dürfen erleben, dass sie etwas bauen, das sie in den Weltraum starten, es erfolgreich arbeiten sehen – und eines Tages wieder in ihren Händen halten können“, sagte Karen McNamara, die Leiterin der Bergungsaktion. „Und dies nun mit der Öffentlichkeit teilen zu können, ist phänomenal.“

NASA/JPL
Die Stardust-Rückkehrkapsel nach der Landung in Utah (Januar 2006).
(Bild: NASA/JPL)

Die vergleichsweise unspektakuläre Kapsel wurde dem Smithsonian National Air and Space Museum in Washington D.C. übergeben und gehört ab dem 1. Oktober zu der Sammlung von Meilensteinen der Luft- und Raumfahrt, die solche legendäre Maschinen wie das erste Flugzeug der Gebrüder Wright von 1903, Charles Lindberghs Flugzeug Spirit of St. Louis und die Kommandokapsel von Apollo 11 beinhaltet, die 1969 die ersten Menschen zum Mond trug.

Die Stardust-Sonde selbst, die nach dem Abwurf der Kapsel natürlich ihren Flug fortsetzte und noch voll funktionsfähig ist, wird für eine neue, vorher ungeplante Mission eingesetzt. Im Rahmen einer Mission mit dem vielsagenden Namen Stardust-NExT wird sie zu einem Rendezvous mit dem Kometen „Tempel 1“ aufbrechen. Dieser erhielt im Juli 2005 schon einmal Besuch von der Erde: Die Sonde Deep Impact warf einen mehrere hundert Kilogramm schweren Einschlagkörper ab, der den Kometen erfolgreich traf. Allerdings wurde dabei viel mehr Material ins All geschleudert als ursprünglich angenommen, das die geplante Beobachtung des Einschlags stark behinderte (Raumfahrer.net berichtete). Daher soll nun Stardust-NExT den Kometen erneut anfliegen und im Februar 2011 aus einem Abstand von 193 Kilometern nachsehen, ob und wie sich der Kometenkern seit dem Einschlag und der inzwischen erfolgten Umrundung der Sonne verändert hat.

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