Alle Infos zum SSUF7.
Ein Beitrag von Michael Schumacher
2006 | 2007 | 2008 | 2009 |
SSAF-12A.1 SSAF-12S SSAF-13A SSAF-13A.1 SSAF-15A SSAF-10A SSAF-3R SSULF-2 | SSAF-1E SSUF-3 SSAF-1J/A SSAF-1J SSHTV-1 SSUF-5 | SSUF-4.1 SSAF-2J/A SSAF-20A SSAF-17A SSUF-6 | SSAF-14A SSUF-7 SSULF-3 SSULF-4 SSULF-5 |
Nutzlast: CAM
Nutzlastbeschreibung:
Das CAM ist ein Labormodul, das der biologischen Gravitationsforschung gewidmet ist. Die beiden Hauptrichtungen der Forschungen sind zum einen grundlegende Untersuchungen und zum anderen angewandte Untersuchungen. Die grundlegende Frage ist, welche Rolle die Schwerkraft bei der Entwicklung eines Organismus von der Zellebene bis zu einem kompletten individuellen Organismus spielt. Die angewandten Forschungen im CAM befassen sich damit, welches Gravitationsniveau für die Gesundheit, Sicherheit und Arbeitsfähigkeit von Menschen während Langzeitraumflügen, wie zum Beispiel zum Mars, erforderlich ist. Dies ist für die Entwicklung zukünftiger Raumfahrzeuge wichtig.
Zwischen der NASDA und der NASA wurde vereinbart, dass die NASDA den Centrifuge Rotor (CR) zusammen mit dem CAM als Gegenleistung für den Start des JEM an Bord eines Space Shuttle auf eigene Kosten bauen. Die Anforderungen werden von der NASA aufgestellt. Zusätzlich stellt die NASA die Life Sciences Glovebox (LSG), das Habitat Holding Rack (HHR) und andere Hardware bereit. Sobald sich die CAM mit ihren Komponenten in der Erdumlaufbahn befindet, wird sie als Teil des amerikanischen Segmentes angesehen.
Das CAM besitzt eine Länge von 8,8 Metern, einen Durchmesser von 4,4 Metern und eine Startmasse von 10,0 Tonnen. Es beherbergt 14 Schränke, von denen vier Experimenthardware aufnehmen werden und die verbleibenden zehn als Stauraum dienen. Im CAM befindet sich die Centrifuge Facility (CF), die einen Durchmesser von 2,5 Metern besitzt und sich im Endkegel des Moduls befindet. Der CR ist das Kernelement in einer langen Reihe von Hardware, die sich im CAM befindet, darunter eine LSG in einem Schrank, ein HHR in zwei Schränken und ein Tiefkühlschrank. Zusätzlich befinden sich dort passive Stausschränke, von denen einer für die biologische Gravitationsforschung vorgesehen ist und acht für alle anderen passiven Nutzlasten.
Das Hauptmerkmal der CAM ist der 2,5 Meter im Durchmesser messende CR, der in der Lage ist, künstliche Schwerkraft vom 0,001- bis zum 2-fachen der Erdanziehungskraft zu erzeugen. Mit einer Masse von 1.875 Kilogramm ist es die bisher größte Zentrifuge, die im Weltraum geflogen ist. Die Zentrifuge kann Mikroorganismen, Pflanzen und kleine Tiere bis zu der Größe von Ratten aufnehmen. Bis zu acht Versuchseinheiten können zu einer bestimmten Zeit untergebracht werden. Die Zentrifuge erlaubt die Forschung an Proben über eine große Bandbreite von Gravitationsniveaus, was die unterschiedlichen Niveauschwellen für gewisse Phänomene aufdecken könnte.
Die großen Hürden beim Entwurf lagen darin, unterschiedliche Versorgungsgüter über einen rotierenden Anschluss zu transportieren und die Störungen durch Vibrationen und Schwingungen abzudämpfen, damit sie nicht den Rest der ISS beeinflussen können. Die Slip Ring Technology (SRT) wird bei der Arbeit des mechanischen Anschlusses, der den rotierenden und den statischen Teil des CR überbrückt, genutzt. Dieser Anschluss muss in der Lage sein, den rotierenden Teil des CR mit Luft, Flüssigkeiten und Strom zu versorgen und Video- und Datensignale vom CR zu empfangen. Die Active Balancing Technology (ABT) wird angewandt, um ein stabiles Rotationsprofil zu gewährleisten, wenn die Proben mit den verschiedenen Versuchseinheiten nervöse Schwingungen verursachen. Zudem verwendet der CR die Precision Vibration Isolation Technology (PVIT), damit der Betrieb des CR nicht die gesamte Mikrogravitationsumgebung der ISS stört. Insgesamt besitzt der CR die Fähigkeit, die Zentrifugalbeschleunigung innerhalb des 0,01-fachen der Erdanziehungskraft einer gewünschten Beschleunigung zu kontrollieren.
Die LSG stellt eine abgeschlossene Arbeitsumgebung zur Verfügung, innerhalb der biologische Proben und Chemikalien untersucht werden können, während sie in keinem Kontakt mit dem Rest der ISS stehen. Die LSG wiegt annähernd 680 Kilogramm, beansprucht einen Schrank und wurde aus Erfahrungen mit anderen Vorrichtungen, die zuvor bei Missionen des Spacelab an Bord des Space Shuttle waren, entworfen. Sie ist für eine Lebensdauer von 10 Jahren ausgelegt und soll an Bord des SSUF-3 gestartet werden. In der LSG können Besatzungsmitglieder mit Proben arbeiten, indem sie die eingebauten Handschuhe benutzen. Sie kann zwei Versuchseinheiten zu jeder bestimmten Zeit aufnehmen. Zusätzlich ist die LSG groß genug, dass es zwei Besatzungsmitgliedern möglich ist, gleichzeitig Wissenschaft zu betreiben, darunter das Sezieren und Operieren von kleinen Tieren zu Forschungszwecken, das Arbeiten mit Bakterien- und Mikroorganismenkulturen sowie das Säen und Ernten von Pflanzenproben. Die LSG verfügt über einen Luftreiniger, einen Videomonitor, zwei Videokameras und Licht.
Startfahrzeug: Space Shuttle „Endeavour“, STS-134
Startfahrzeugbeschreibung: siehe Startfahrzeug Space Shuttle
Start: 05. März 2009, vom KSC in den USA
Ankopplung:
Aussteige:
Abkopplung:
Kopplungsdauer:
Landung: auf dem KSC in den USA
Missionsdauer:
Missionsbeschreibung: