SSAF-7A.1

Alle Infos zum SSAF-7A.1 Aufbauflug.

Autor: Michael Schumacher

1998199920002001
SSAF-1A/R
SSAF-2A
SSAF-2A.1SSAF-2A.2a
SSAF-1R
SSAF-1P
SSAF-2A.2b
SSAF-3A
SSAF-2R
SSAF-2P
SSAF-4A
SSAF-5A
SSAF-3P
SSAF-5A.1
SSAF-6A
SSAF-2S
SSAF-4P
SSAF-7A
SSAF-7A.1
SSAF-5P
SSAF-4R
SSAF-3S
SSAF-6P
SSUF-1

Nutzlast: MPLM „Leonardo“, ICC

Nutzlastbeschreibung:
Nutzlastbeschreibung MPLM „Leonardo“ siehe Versorgungsraumschiff MPLM
Nutzlastbeschreibung ICC siehe Versorgungsraumschiff ICC

Startfahrzeug: Space Shuttle „Discovery“, STS-105

Startfahrzeugbeschreibung: siehe Startfahrzeug Space Shuttle

Start: 10. August 2001, 21.10 Uhr GMT vom KSC in den USA

Ankopplung: 12. August 2001, 18.42 Uhr GMT

Ausstiege: 2 EVAs, Dauer: 11 Stunden, 35 Minuten

Abkopplung: 20. August 2001, 14.52 Uhr GMT

Kopplungsdauer: 7 Tage, 20 Stunden, 10 Minuten

Landung: 22. August 2001, 18.23 Uhr GMT auf dem KSC in den USA

Missionsdauer: 11 Tage, 21 Stunden, 13 Minuten

SSAF-7A.1
(Bilder: NASA)

Missionsbeschreibung:
Nach eintägiger Startverschiebung aufgrund schlechten Wetters hob der Space Shuttle „Discovery“ am 10. August 2001 um 21.10 Uhr GMT mit fünf Astronauten und zwei Kosmonauten an Bord vom KSC zur fünften Space Shuttle Mission des Jahres 2001 ab. Zum Zeitpunkt des Starts befand sich die ISS über dem Pazifischen Ozean südwestlich der Grenze zwischen Mexiko und Guatemala. Am nächsten Tag um kurz nach 12.00 Uhr GMT befanden sich Kommandant Scott Horowitz, Pilot Frederick Sturckow, die Missionsspezialisten Patrick Forrester und Daniel Barry sowie die dritte Stammbesatzung, die aus Kommandant Frank Culbertson, Pilot Wladimir Deshurow und Bordingenieur Michail Tjurin besteht, etwa 12.872 Kilometer hinter der ISS. Die EC-3 wird die EC-2 an Bord der Raumstation ablösen, die aus Kommandant Juri Ussatschow sowie den Bordingenieuren James Voss und Susan Helms besteht. Der Space Shuttle „Discovery“ bringt zudem fast 3.311 Kilogramm an Ausrüstungsgegenständen, Nahrungsmitteln, persönlichen Gegenständen, Versorgungsgütern und wissenschaftlichen Experimenten an Bord des MPLM „Leonardo“ zur ISS.

Am 12. August 2001 koppelte Horowitz um 18.42 Uhr GMT mit Hilfe von Sturckow, Forrester und Barry den Space Shuttle „Discovery“ an die ISS an, als sich die beiden Raumfahrzeuge in einer Höhe von 386 Kilometern über dem Nordwesten Australiens befanden. Um 20.41 Uhr GMT wurden die Luken zwischen den beiden Raumfahrzeugen geöffnet und die beiden Besatzungen begrüßten sich. Am nächsten Tag um 19.15 Uhr GMT übernahm die dritte Stammbesatzung offiziell das Kommando über die Raumstation, nachdem Culbertson bestätigte, dass alle Transferaktivitäten hinsichtlich der individuell angepassten Konturensitze für das Sojus Rettungsraumschiff beendet waren und die Überprüfung der russischen Sokol Raumanzüge auf Lecks bestätigt war. Damit endete der Aufenthalt der zweiten Stammbesatzung nach 148 Tagen. Der Austausch der Konturensitze erfolgte während der Installation des MPLM „Leonardo“ an der Raumstation. Es wurde um 15.55 Uhr GMT an der ISS angebracht und die Luken zum MPLM wurden um 19.47 Uhr GMT geöffnet.

Am 16. August 2001 um 13.58 Uhr GMT die erste von zwei geplanten EVAs für Barry und Forrester. Sie endete nach einer Dauer von sechs Stunden und 16 Minuten um 20.14 Uhr GMT. Sie montierten den Early Ammonia Servicer (EAS) und das erste Außenexperiment an der Außenhülle der Raumstation. Der EAS enthält Ersatzammoniak, der von den Kühlsystemen der Raumstation, wenn nötig, genutzt werden kann. Das Materials International Space Station Experiment (MISSE) wird 750 Materialproben ungefähr 18 Monate lang den Bedingungen des freien Weltraums aussetzen, bevor sie Ende des folgenden Jahres zur Erde zurückkehren. Während der EVA bediente Horowitz den Roboterarm des Space Shuttle und Sturckow choreographierte den Ausstieg vom Flugdeck aus. Es war die 25. EVA zum Aufbau der Raumstation und der 12. Ausstieg dieses Jahres. Die EC-3 erinnerte daran, dass vor 1.000 Tagen mit dem Start des Control Module „Sarja“ am 20. November 1998 vom Baikonur Kosmodrom in Kasachstan der Aufbau der ISS begann. Am nächsten Tag hoben Horowitz und Sturckow die durchschnittliche Erdorbithöhe der ISS um 3,5 Kilometer an, indem sie die Triebwerke des Space Shuttle „Discovery“ 253 Mal im Verlauf einer Stunde zündeten.

Am 18. August 2001 um 13.42 Uhr GMT begann für Barry und Forrester die zweite EVA. Der Ausstieg endete nach einer Dauer von fünf Stunden und 29 Minuten um 19.11 Uhr GMT. Die beiden Astronauten verlegten zwei 13,7 Meter lange Kabel für Heizelemente und montierten Haltegriffe am amerikanischen Laboratory Module „Destiny“ und setzten somit die Voraussetzungen für die Ankunft einer großen Gitterstruktur im kommenden Jahr. Die Kabel werden die ITS Starbord 0 (S0), wenn notwendig, mit Strom versorgen, sollte sie nicht rechtzeitig im Frühling des nächsten Jahres an der Raumstation montiert werden können. Die ITS-S0 ist das Mittelstück eines 91,4 langen Trägers, der als Rückgrat für die Außenexperimente, Solarzellenflügel und die zukünftige mobile Basis des „Canadarm2“ dienen wird. Am nächsten Tag um 18.15 Uhr GMT löste Forrester das MPLM „Leonardo“ von der ISS und verstaute es um 19.15 Uhr GMT wieder in der Nutzlastbucht des Space Shuttle „Discovery“. An Bord des MPLM befanden sich mehr als 1.361 Kilogramm Hardware, nicht länger benötigte Ausrüstungsgegenstände, Experimente, Müll und persönliche Gegenstände der EC-2, die zur Erde zurückkehren.

Am 20. August 2001 um 14.52 Uhr GMT koppelte der Space Shuttle „Discovery“ von der ISS ab. Zuvor wurden um 12.00 Uhr GMT die Luken zwischen den beiden Raumfahrzeugen geschlossen. Außerdem setzten die Besatzungsmitglieder des Space Shuttle um 18.30 den kleinen Wissenschaftssatelliten Simplesat aus, der die Nutzung billiger handelsüblicher Hardware im Weltraum bewerten soll. Er soll die Lagekontrolle und Ausrichtung des Global Positioning System (GPS) im Freiflug demonstrieren. Der Satellit wurde durch Federn aus einem Getaway Special (GAS) Kanister in der hinteren Nutzlastbucht ausgestoßen. Am nächsten Tag wurden die Ruhesitze für die zurückkehrende EC-2 aus Ussatschow, Voss und Helms im Mitteldeck installiert. Die Ruheposition ist die komfortabelste Methode Besatzungsmitglieder nach Langzeitaufenthalten im Weltraum zur Erde zurückzubringen.

Am 22. August 2001 um 18.23 Uhr GMT landete der Space Shuttle „Discovery“ auf dem KSC und beendete die Mission STS-105 nach 186 Erdumläufen und 7.900.000 zurückgelegten Kilometern. Aufgrund eines Regenschauers wurde die Landung um einen Erdumlauf verschoben.

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