SSAF-11A

Alle Informationen zur SSAF-11A.

Autor: Michael Schumacher

2002
SSAF-7P
SSAF-8A
SSAF-4S
SSUF-2
SSAF-8P
SSAF-9P
SSAF-9A
SSAF-5S
SSAF-11A
2003
SSAF-10P
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SSAF-11P
SSAF-12P
SSAF-7S
2004
SSAF-13P
SSAF-8S
SSAF-14P
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SSAF-9S
SSAF-16P
2005
SSAF-17P
SSAF-10S
SSLF-1
SSAF-18P
SSULF-1-1
SSAF-19P
SSAF-11S
SSATV-1
SSAF-12A
SSAF-20P

Nutzlast: ITS-P1 mit CETA Cart B

Nutzlastbeschreibung:
Die ITS-P1 ist an der Backbordseite der ITS-S0 angebracht. Sie ist 13,8 Meter lang, 3,4 Meter breit und 4,6 Meter hoch und besitzt eine Masse von 12.477 Kilogramm. An der Vorderseite der ITS-P1 befinden sich zwei Schienen für den MT und die CETA Carts. An den Stirnseiten gewährleisten Halteklauen nach rechts die Verbindung zur ITS-S0 und Greifstangen nach links die Verbindung zur ITS-P3 sowie beidseitig Führungskonusse jeweils die Verbindung zur ITS-S0 beziehungsweise ITS-P3. An der Rückseite der ITS-P1 ist eine drehbare Plattform mit drei 3,4 Meter breiten Radiatoren des Wärmeregulierungssystems angebracht. Jeder Radiator besteht aus acht Paneelen. Nach der Entfaltung hat die Radiatorfläche eine Länge von 23,9 Metern und eine Breite über die drei Radiatoren von 10,8 Metern. Die Drehung der Plattform erfolgt über ein TRRJ. Die ITS-P1 beherbergt im Innern Leitungssysteme für die Stromversorgung, Datenübertragung und die Ammoniakkühlung. Diese Leitungen können über Steck- und Schraubverschlüsse mit den übrigen Elementen der ITS verbunden werden. Zur weiteren Ausrüstung gehören ein DDCU, jeweils ein Ammoniak- und Stickstofftank, eine UHF Antenne sowie ein Videokamerasystem. Die ITS-P1 verfügt außerdem über eine Anschlussstelle für ein S-Band Communications System, das anfänglich an der ITS-P6 montiert war sowie über den CETA Cart B.

Nutzlastbeschreibung CETA Cart B siehe SSAF-9A

Startfahrzeug: Space Shuttle „Endeavour“, STS-113

Startfahrzeugbeschreibung: siehe Startfahrzeug Space Shuttle

Start: 24. November 2002, 00.50 Uhr GMT vom KSC in den USA

Ankopplung: 25. November 2002, 21.59 Uhr GMT

Ausstiege: 3 EVAs, Dauer: 19 Stunden, 55 Minuten

Abkopplung: 02. Dezember 2002, 20.05 Uhr GMT

Kopplungsdauer: 6 Tage, 22 Stunden, 6 Minuten

Landung: 07. Dezember 2002, 19.37 Uhr GMT auf dem KSC in USA

Missionsdauer: 13 Tage, 18 Stunden, 47 Minuten

SSAF-11A
(Bilder: NASA)

Missionsbeschreibung:
Am 24. November 2002 um 00.50 Uhr GMT startete der Space Shuttle „Endeavour“ vom KSC mit sechs Astronauten und einem Kosmonauten an Bord zur ISS. Zum Zeitpunkt des Starts befand sich die ISS in einer Höhe von 386 Kilometern über Südösterreich. Am nächsten Tag gegen 14.30 Uhr GMT befanden sich Kommandant James Wetherbee, Pilot Paul Lockhart sowie die Missionsspezialisten Michael Lopez-Alegria und John Herrington zusammen mit der EC-6, die aus Kommandant Kenneth Bowersox sowie den Bordingenieuren Nikolai Budarin und Donald Pettit besteht und die EC-5, bestehend aus Kommandant Waleri Korsun sowie den Bordingenieuren Sergej Trestschow und Peggy Whitson, ablösen wird, 563 Kilometer hinter der Raumstation und verringerte diese Distanz mit jedem Erdumlauf um 209 Kilometer. Um 21.59 Uhr GMT koppelte der Space Shuttle „Endeavour“ an die ISS an, als sich die beiden Raumfahrzeuge in einer Höhe von 399 Kilometern über dem Südpazifik nahe der Südostküste Australiens befanden. Die Luke zwischen den beiden Raumfahrzeugen wurde um 23.31 Uhr GMT geöffnet. Die EC-6 installierte ihre individuell angepassten Konturensessel im Re-entry Compartment von Sojus TMA-1 und transferierte ihre Sokol Druckanzüge, wodurch ihr Langzeitaufenthalt als Stammbesatzung offiziell begann. Der Langzeitaufenthalt der EC-5 als Stammbesatzung an Bord der Raumstation endete damit offiziell nach 171 Tagen.

Am 26. November 2002 um 15.22 Uhr GMT hob Wetherbee die ITS-P1 mit Hilfe des Roboterarms des Space Shuttle aus der Nutzlastbucht der „Endeavour“. Anschließend übergab er die ITS-P1 an „Canadarm2“, der von Bowersox und Whitson bedient wurde, die sie schließlich zu ihrer Montageposition manövrierten. Um 19.49 Uhr GMT begann für Herrington und Lopez-Alegria die erste EVA etwa 30 Minuten früher als vorgesehen, nachdem die vier Bolzen, die die ITS-P1 mit der ITS-S0 verbinden, automatisch einrasteten. Die beiden Astronauten schlossen elektrische Verbindungen zwischen der ITS-P1 und der ISS an, montierten SPDs und lösten die Starthalterungen des CETA Cart B. Zudem entfernten sie zwei riesige Metallstangen, die die ITS-P1 beim Start in die Erdumlaufbahn strukturell unterstützten. Abschließend installierten sie die Antennen der Wireless Video System External Transceiver Assembly (WETA) am Node 1 „Unity“, die es ermöglichen Bilder von den Helmkameras von Astronauten bei EVAs zu empfangen, ohne dass ein Space Shuttle an die Raumstation ankoppelt. Am nächsten Tag um 02.35 Uhr GMT endete der Ausstieg nach einer Dauer von sechs Stunden und 45 Minuten. Um kurz nach 17.00 Uhr GMT wurde die Bahnhöhe durch eine Triebwerkszündung der „Endeavour“ um etwa 4,5 Kilometer angehoben, wodurch die durchschnittliche Erdorbithöhe nun bei 393 Kilometer lag.

Am 28. November 2002 um 18.36 Uhr GMT begann die zweite EVA fast 45 Minuten früher als vorgesehen. Die erste Aufgabe für Herrington und Lopez-Alegria bestand darin, zwei Flüssigkeitsverbindungen zwischen der ITS-P1 und der ITS-S0 herzustellen, die die Gitterstruktur mit den Ammoniakleitungen des Kühlsystems der Raumstation verbinden. Anschließend entfernten sie eine weitere Steuerbordstarthalterung der ITS-P1 und installierten eine zweite WETA, dieses Mal an der ITS-P1. Danach entfernten sie noch die Backbordstarthalterung der ITS-P1. Als Nächstes widmeten sich die beiden Astronauten dem CETA Cart B. Herrington, der in einer Fußhalterung am Ende von „Canadarm2“ stand, hob es aus seiner Spur und hielt fest, während Whitson „Canadarm2“ um die Vorderseite der Raumstation über die Nutzlastbucht der „Endeavour“ zur ITS-S1 herummanövrierte. Dort setzte Herrington den CETA Cart B wieder auf die Schienen und sicherte ihn mit dem CETA Cart A. Mit der Umsetzung wurde der Schienenweg der ITS-P1 für „Canadarm2“ frei gemacht, damit er sich dort auf seinem MT und dem MBS bewegen kann. Der Ausstieg endete am nächsten Tag um 00.46 Uhr GMT nach einer Dauer von sechs Stunden und zehn Minuten.

Am 30. November 2002 um 19.25 Uhr GMT begann die dritte und letzte EVA für Herrington und Lopez-Alegria. Zunächst musste Herrington nach möglichen Behinderungen suchen, die den MT unerwartet etwa 3,1 Meter vor dem eigentlichen Ziel gestoppt haben. Um 16.21 Uhr GMT wurde dem MT das Kommando erteilt, sich von seiner Position an der Arbeitsstelle Nummer 4 nahe der ITS-S0 zur Arbeitsstelle Nummer 7 zu bewegen, wo der Roboterarm der Raumstation sich eigentlich von seiner Basis am amerikanischen Laboratory Module „Destiny“ auf den MT bewegen sollte. Herrington entdeckte eine verstaute UHF Antenne, die an einem Versorgungsmechanismus hängen blieb, den der MT hinter sich her zieht, und dadurch die Bewegung stoppte. Danach entfaltete Herrington die Antenne und der MT konnte seine Fahrt zur Arbeitsstelle Nummer 7 fortsetzten, wo er um 22.11 Uhr ankam und um kurz vor 00.00 Uhr GMT einrastete. Unterdessen montierten Herrington und Lopez-Alegria 33 SPDs an verschiedenen Stellen der Außenhülle der Raumstation. Am nächsten Tag um 02.25 Uhr GMT endete der Ausstieg nach einer Dauer von sieben Stunden. Außerdem führte Wetherbee eine Reihe von Triebwerkszündungen des Space Shuttle „Endeavour“ durch, um die Bahnhöhe der Raumstation um etwa 4,5 Kilometer anzuheben. Die durchschnittliche Erdorbithöhe der ISS lag nun bei 397 Kilometern.

Am 02. Dezember 2002 um 17.57 Uhr GMT wurden die Luken zwischen den beiden Raumfahrzeugen geschlossen und um 20.05 Uhr GMT erfolgte die Abkopplung der „Endeavour“ von der ISS, als sich die beiden Raumfahrzeuge über Nordwestaustralien befanden. Die „Endeavour“ brachte mehr als 968 Kilogramm Versorgungsgüter, Ausrüstungsgegenstände und Experimente zur Raumstation. Um 22.05 Uhr GMT entließ die Besatzung des Space Shuttle zwei kleine Satelliten im Rahmen des Experimentes Microelectromechanical System Based Pico-Satellite Inspector (MEPSI), das von der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) finanziert wurde. Die beiden durch ein Seil miteinander verbundenen Satelliten wurden aus der Nutzlastbucht der „Endeavour“ entlassen und führten einen dreitägigen Freiflug zur Vorführung der Technologie durch.

Am 04. Dezember 2002 musste die Landung der „Endeavour“ auf dem KSC aufgrund einer tiefhängenden Wolkendecke abgesagt werden. Am nächsten Tag waren es Regenschauer, Wolken und starke Winde, die eine Landung verhinderten. Am 06. Dezember 2002 verhinderten eine niedrige Wolkendecke und ein allgemein bewölkter Himmel erneut eine Landung der „Endeavour“. Am nächsten Tag um 19.37 Uhr GMT landete der Space Shuttle schließlich auf dem KSC. Damit endete die Mission STS-113 nach 215 Erdumläufen und einer Flugstrecke von 9.200.000 Kilometern.

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