Sputnik 1 nach 52 Jahren wiederentdeckt (update)

Drei Studenten aus Sevilla/Spanien haben den ersten von Menschenhand geschaffenen Erdsatelliten in einer Umlaufbahn wiederentdeckt (Vorsicht, das war unser Aprilscherz).

Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: GoogleNews, MySpace, Facebook, Wamba.

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Replik von Sputnik 1

Sputnik 1 war von der Sowjetunion am 04. Oktober 1957 von Baikonur im heutigen Kasachstan als erstes künstliches Objekt in eine Umlaufbahn um die Erde gestartet worden. Im Kalten Krieg löste dieses Ereignis den Sputnikschock in den USA aus. Der dadurch angekurbelte Wettlauf gipfelte in der Mondlandung der Amerikaner 1969.

Der 83,6 Kilogramm schwere Satellit wurde auf einer um 65,1 Grad gegenüber dem Äquator geneigten Bahn ausgesetzt, welche bis in 939 Kilometer Höhe reichte. Nachdem sein Signal verstummt war, hatte man erwartet, dass er nach mehreren Monaten wieder in die Erdatmosphäre eintreten und verglühen würde. In den folgenden Monaten wurden weitere Sputniks sowie auch der erste US-amerikanische Satellit gestartet und die Erforschung des Weltraums begann.

Drei Studenten aus Sevilla/Spanien haben den ältesten Satelliten jetzt überraschend wiedergefunden. „Es war eine Wette von meinem Geburtstag. Ich habe vorhergesagt, dass man Sputnik wiederfinden kann, wenn er noch da ist.“ sagte Marco Luengo. Gemeinsam mit Freunden hat er auf Rechnern der Universität den letzten bekannten Orbit von Sputnik 1 mit heutigen Daten zu Erdgravitation und Orbitstörungen simuliert.

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Himmelsspur von Sputnik 1, aufgenommen am 21. März 2010 in Sevilla.

Zur Überraschung wurde mit sehr hoher Sicherheit berechnet, dass Sputnik 1 noch im Orbit sein konnte, wenn auch auf einer deutlich veränderten Umlaufbahn. In ihrer Simulation haben die Stundenten heutige Daten zu Erdgravitation, Form der Erde, jahreszeitlichen Schwankungen der Atmosphärenhöhe, Strahlungsdruck der Sonne und Störungen durch die kombinierte Gravitation von Mond und Sonne berücksichtigt. Dabei hat sich der Trend zum Orbitverfall durch die Summe der Störungen nach zweieinhalb Monaten im Orbit umgekehrt und den Orbit langsam wieder stabilisiert. Über die folgenden 52 Jahre hat sich der Orbit dabei deutlich verändert. Sowohl Exzentrizität als auch Bahnebene haben sich verschoben. „Er hat sich Orbitenergie von der Erde und vom Mond geklaut.“ erklären die Drei einfach das Ergebnis.

Mit ihren Ergebnissen haben die Studenten Sputnik 1 am Nachthimmel gesucht. Durch seine polierte Oberfläche war er bereits 1957 auf entsprechenden Aufnahmen bei seinen Überflügen zu sehen gewesen. Diesmal mussten sie drei Wochen warten, bis sich optimale Beleuchtungsverhältnisse über Sevilla eingestellt hatten. Am 21. März 2010 war es dann so weit. Auf ihren Langzeitbelichtungen konnten sie die Spur von Sputnik 1 sehen. „Die Beobachtungsdaten sind überraschend nah an unseren Vorhersagen“, freut sich Luengo.

Weltweit begeistern sich Raumfahrtenthusiasten. Im Internet werden bereits Beobachtungsdaten ausgetauscht und Spotting-Events geplant, um gemeinsam die Überflüge fotografieren zu können.

Update 02. April 2010
Nach nochmaliger Überprüfung unseren Gewissens müssen wir bekanntgeben, dass gestern doch nur der 1. April war.

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