Der französische Erdbeobachtungssatellit SPOT 6 soll im Jahr 2012 von einer indischen Trägerrakete aus der PSLV-Serie in den Weltraum transportiert werden.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: EADS Astrium, ISRO.
SPOT 6 ist als verbesserter Nachfolger für den zur Zeit im All aktiven Erdbeobachtungssatelliten SPOT 5 gedacht. Französische Raumfahrzeuge aus der Serie SPOT (SPOT steht für Satellite Pour l’Observation de la Terre, also für Satellit zur Beobachtung der Erde) liefern seit 1986 hochaufgelöste Bilder von der Erdoberfläche. In 25 Einsatzjahren entstanden über 25 Millionen Aufnahmen.
Der am 4. Mai 2002 gestartete SPOT 5 (Startmasse 3.030 kg) wird sich voraussichtlich noch bis 2013 betreiben lassen. Endet sein Einsatz, muss der deutlich kleinere SPOT 6 (Startmasse rund 800 kg) bereits im All verfügbar sein. Eine PSLV-Rakete (PSLV steht für Polar Satellite Launch Vehicle) der indischen Weltraumforschungsorganisation (ISRO) soll dies im kommenden Jahr sicherstellen. EADS Astrium sprach im Februar 2011 von einem Start des auf dem Satellitenbus AstroSat 500L basierenden Raumfahrzeugs im September 2012.
Im Rahmen des Programms AstroTerra wird SPOT 6 einer der Satelliten einer neu aufzubauenden Konstellation von durch EADS Astrium hergestellten Erdbeobachtungssatelliten sein, die Astrium Services einsetzen möchte, um seine Rolle im Geschäftsfeld der kommerziellen Erdbeobachtung auszubauen.
Ab 2014 könnte SPOT 6 in enger Zusammenarbeit mit SPOT 7 und den auf dem Satellitenbus Astrosat 1000 aufgebauten Erdbeobachtungssatelliten Pléiades-HR 1 und Pléiades-HR 2 zweimal täglich Daten von einem beliebigen konkreten Bereich am Erdboden in unterschiedlichsten Auflösungen liefern, wenn alle Starts gelingen und sich die Satelliten den Anforderungen im All gewachsen erweisen. Alle vier Satelliten sollten dann in rund 694 Kilometern Höhe auf gegen den Äquator um etwa 98,2 Grad geneigten Bahnen um die Erde kreisen.