Der Marsrover Spirit kämpft zur Zeit um sein Überleben während des anstehenden Marswinters. Um mit der geringen Stärke des einfallenden Lichts die kalten Wintermonate zu überstehen, versucht der Rover eine Position zu erreichen, welche den Energieoutput seiner Solarzellen maximiert. Nach mehreren Problemen liegt das Ziel jetzt zum Greifen nahe.
Ein Beitrag von Daniel Schiller. Quelle: NASA, JPL. Vertont von Karl Urban.
Für Spirit brechen wieder schwere Zeiten an, da durch den nahenden Winter die Intensität der Sonneneinstrahlung an seiner Position täglich sinkt. Zur Lebenserhaltung aller Systeme muss der Rover sprichwörtlich überwintern. Das Bodenteam sucht eine Parkposition mit maximalem Sonneneinfall, an der der Rover in einen Ruhezustand versetzt werden kann, um so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen.
Als „Schlafplatz“ wurde der Nordhang des „Homeplate“-Plateaus ausgesucht. Dieser bietet einen guten Kompromiss aus Sonneneinfall und Erreichbarkeit. Andere Kandidaten boten zwar teilweise eine höhere Energieausbeute, waren aber gleichzeitig schwerer zu erreichen, bzw. boten bei unerwarteten Problemen auf der Fahrt keine sekundären Rückfallpositionen.
Die Fahrt begann am 2. November 2007. Zu dieser Zeit erzeugten die Solarzellen noch 355 Wattstunden pro Tag. Das unterste Energieniveau für sichere Manöver beträgt 260 Wattstunden pro Tag. Am 12. November war der Output bereits auf 320 Wattstunden gefallen. Daraufhin wurde entschieden, nach jedem Fahrtag einen Ruhetag zum Aufladen der Batterien einzulegen. Die mögliche Fahrzeit halbierte sich. Wissenschaftliche Experimente wurden praktisch abgeschaltet. Am 20. November 2007 geriet Spirit auf sandigen Untergrund. Die Räder erzeugten dabei 90-prozentigen Schlupf. Erst am 28. November 2007 konnte sich Spirit befreien und weiter fahren. Der Energieoutput war auf 310 Wattstunden gefallen und es waren noch ca. 25 Meter zurückzulegen. Mitte Dezember 2007 wurde endlich der nördliche Rand von „Homeplate“ erreicht. Entlang des Hangs sucht das Team auf der Erde jetzt die optimale Position, um Spirit in den Ruhezustand versetzen zu können.
Selbst unter guten Bedingungen wird es schwierig werden, den Rover durch den Winter zu bringen, da er schon weit jenseits seiner ursprünglich geplanten Lebensdauer arbeitet. Die Leistungsfähigkeit seiner Solarzellen und Batterien nimmt kontinuierlich ab, so dass Spielraum für kritische Situationen verloren geht.
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