Das US-Unternehmen Space Exploration Technologies (SpaceX) entwickelt gegenwärtig eine neue Trägerrakete, die 53 Tonnen Nutzlast in einen niedrigen Erdorbit befördern kann.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: SpaceX, Raumcon. Vertont von Peter Rittinger.
Für den nötigen Schub von etwa 17 MN (Meganewton) sollen drei parallel angeordnete Stufen mit je 9 Merlin-1D-Triebwerken sorgen. Diese sind eine weitere Entwicklungsstufe dieses Triebwerkstyps und werden pro Stück etwa 630 kN (Kilonewton) Schub liefern. Bereits 2012 soll die Falcon Heavy auf einer Startrampe in Vandenberg stehen und nach umfangreichen Tests und den dadurch erreichten Genehmigungen nach Vorstellungen des Firmen-CEOs Elon Musk ab 2013 zum Einsatz kommen können.
Bemerkenswert sind auch die Preisvorstellungen. Die Falcon Heavy soll die doppelte Nutzlast der US-Konkurrenz zu einem Drittel der Kosten ins All tragen. Das wären nur etwa 2.500 US-Dollar pro Kilogramm. Voraussetzung wäre eine hohe Startrate von bis zu 20 pro Jahr, gerechnet für die Falcon 9 und ihre große Schwester Falcon Heavy. Dabei spekuliert man offenbar bei sinkenden Preisen auf ein höheres Interesse und Engagement vonseiten der NASA, des US-Militärs und privater Unternehmen.
Die Falcon Heavy soll eine Gesamtmasse von 1.400 Tonnen haben, knapp 70 Meter hoch sein und die drei parallelen Erststufen einen Durchmesser von je 5,20 Metern besitzen. Als Treibstoffkombination werden preiswertes Kerosin und flüssiger Sauerstoff zum Einsatz kommen.
Beflügelt werden die Pläne durch die Erfolge aus dem letzten Jahr. Zunächst gelang der Jungfernflug der Falcon 9 mit einer Nutzlastattrappe und kurz vor Weihnachten wurde eine Dragon-Raumkapsel auf eine Umlaufbahn und nach zwei Erdumrundungen sicher wieder zur Erdoberfläche zurückgebracht.
Ob sich Zeitpläne und Kosten, aber auch auf die Höhe der Nutzlast so realisieren lassen, wird die Zukunft zeigen, Diskussionsstoff liefern sie allemal. Die Falcon Heavy wäre dann das viertstärkste Trägersystem für Nutzlasten ins All nach Saturn 5 (1969-1973), Space Transportation System (1981-heute) und Energija (1987-1988).
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